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Greenpeace erwirkt Gerichtsbeschluss gegen Müller
Milchkonzern muss Urteil zum Rechtsstreit um "Gen-Milch" korrekt zitieren

Hamburg (ots)

Greenpeace hat vor dem Landgericht Hamburg eine
einstweilige Verfügung gegen die Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH
& Co. KG durchgesetzt. Demnach muss der Milchkonzern künftig das
Urteil des Oberlandesgerichtes (OLG) Köln vom 28. Oktober 2004 im
Rechtsstreit zwischen Greenpeace und Müller korrekt zitieren.
Greenpeace hatte in zweiter Instanz den Konflikt um die Verwendung
des Begriffs "Gen- Milch" für sich entschieden. Der Milchkonzern
hatte in einer Pressemeldung vom 28. Oktober 2004 das OLG-Urteil in
der Frage, ob Teile genmanipulierten Erbgutes aus dem Tierfutter in
die Milch gelangen können, irreführend und zum Teil sachlich falsch
wiedergegeben.
Nach dem Urteil des Landgerichts vom Dienstag darf Müller nun
nicht mehr behaupten, "das OLG Köln habe in seinem Urteil
festgestellt, dass Greenpeace eine aus wissenschaftlicher Sicht
falsche Meinung verbreitet". Falls der Milchkonzern die einstweilige
Verfügung nicht einhält, kann dies mit einem Ordnungsgeld von 250.000
Euro geahndet werden.
Im Rahmen einer Kampagne gegen Milchprodukte, für die
genmanipuliertes Tierfutter eingesetzt wird, hatte Greenpeace am 21.
Juni 2004 bis dahin unter Verschluss gehaltene
Untersuchungsergebnisse der Universität Weihenstephan veröffentlicht.
In zwei Fällen hatten Wissenschaftler in Milchproben von Kühen, die
mit Gen-Pflanzen gefüttert worden waren, Teile der Erbsubstanz dieser
Pflanzen nachgewiesen. Die Milchindustrie behauptet jedoch, dass ein
Übergang von Gen-Abschnitten aus dem Futter in die Milch
grundsätzlich nicht möglich sei.
Hierzu hatte das Oberlandesgericht Köln in seinem Urteil vom
28.10.2004 festgestellt, dass die wissenschaftliche Diskussion um
einen Nachweis von Spuren gentechnisch veränderter Pflanzen in Milch
noch offen ist. Im Urteil heißt es: "Widerlegt ist die dem
Verfügungsbeklagten [Greenpeace] zugeschriebene These indes nicht;
vielmehr haben sich durchaus Spuren gentechnisch veränderter
Futtermittel in einzelnen Milchproben nachweisen lassen."
Greenpeace fordert von Müller und anderen Molkereien, auf Futter
ohne Gen-Pflanzen umzustellen, um so deren Anbau nicht länger zu
fördern. Gen-Pflanzen breiten sich in der Natur unkontrolliert aus
und machen eine gentechnikfreie Landwirtschaft langfristig unmöglich.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Carmen Ulmen, Tel. 040-
30618-255, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618-343.
Internet: www.muell-milch.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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