All Stories
Follow
Subscribe to Greenpeace e.V.

Greenpeace e.V.

Greenpeace deckt auf: Schröder macht Rückzieher beim Klimaschutz

Hamburg, 16. 3. 2005 - Deutschland will sich nach Informationen von
Greenpeace offensichtlich auf dem EU-Gipfel nächste Woche gegen
konkrete Klimaschutzziele für Europa nach 2012 aussprechen. Dies
wurde gestern Nacht bei einem Vorbereitungstreffen der Unterhändler
der EU-Länder bekannt. Damit verabschiedet sich Deutschland von
seiner bisherigen Position, dass die EU ihren Treibhausgasausstoß bis
2020 um 30 Prozent senken soll. Die auf dem Treffen erarbeitete
Vorlage liegt Greenpeace vor.
"Schröder kann nicht bei jedem wichtigen Umweltproblem einknicken",
sagt Greenpeace-Klima-Expertin Gabriela von Goerne. "Beim Besuch von
Präsident Bush letzten Monat hat er sich noch als Klimaretter
dargestellt. Heute will er von seinen eigenen Klimaschutzforderungen
nichts mehr wissen." Greenpeace fordert Bundeskanzler Schröder auf,
sich in der EU für das 30-Prozent-Ziel einzusetzen.
Auf dem EU-Gipfel der Regierungschefs von 22. bis 23. März
entscheidet die EU darüber, wie es nach Ablauf der ersten Runde des
Kyoto-Protokolls ab 2012 weitergehen soll. Dabei soll geklärt werden,
wie sehr der Ausstoß von Treibhausgasen verringert werden soll.
"Deutschland darf seine Führungsrolle in Sachen Klimaschutz nicht
aufgeben", fordert von Goerne. Noch vor einer Woche hatte
Umweltminister Jürgen Trittin sich für das Ziel eingesetzt, in der EU
den Ausstoß an Treibhausgasen um 30 Prozent zu verringern.
Deutschland hatte angekündigt, seinen Ausstoß dann um 40 Prozent zu
senken. Mit der Aufgabe des EU-Ziels wäre auch das deutsche Ziel
hinfällig.
"Sowohl Schröder als auch Trittin wissen, dass diese Senkungen
dringend nötig sind, um uns vor den schlimmsten Auswirkungen des
Klimawandels zu bewahren", so von Goerne. "Von diesen Zielen darf
nicht wegen kurzfristiger wirtschaftlicher Interessen abgerückt
werden."
Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts müssen die Industrieländer ihren
Treibhausgasausstoß um 80 Prozent verringern. Nach Berechnungen von
Klimaexperten lassen sich nur so gefährliche Folgen Klimawandels und
damit einhergehende Kosten begrenzen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Gabriela von Goerne, Tel.
040-30618-352 oder Tel. 0171-87 80 839, und Pressesprecherin Ortrun
Albert, Tel. 040-30618-342 oder Tel. 0171- 8781 184. Internet: www.
greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

More stories: Greenpeace e.V.
More stories: Greenpeace e.V.