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Greenpeace errichtet Mahnwache bei Europas größtem Klimakiller / Anlässlich des G8-Gipfels prangern Umweltschützer Kohlekraftwerksbau in Neurath an

Neurath bei Köln, 6.7. 2005 – „Klimawandel ,made
in Germany' – Abschalten!“ haben Greenpeace-Aktivisten heute Nacht
auf den Kühlturm des Braunkohlekraftwerks Neurath bei Köln
projiziert. Gleichzeitig errichteten die Umweltschützer auf dem
Gelände vor dem Kraftwerk eine Mahnwache, die anlässlich des
G8-Gipfels die fortlaufende Klimabelastung durch Braunkohle
anprangert. Ab Mittwoch treffen sich die acht wichtigsten
Industrienationen der Welt in Schottland, um u.a. über die Folgen des
Klimawandels zu beraten. In Neurath sollen zwei neue Kraftwerksblöcke
zur Verstromung von Braunkohle gebaut werden. Greenpeace sieht in der
Verbrennung von Braunkohle eine der schlimmsten Gefahren für das
Weltklima.
„Während die Bundesregierung in Schottland auf dem G8-Gipfel so
tut, als wolle sie das Klima retten, lässt sie zu, dass zu Hause der
größte Klimakiller Europas entsteht“, sagt Jonas Mey, Energieexperte
von Greenpeace. Das Braunkohlekraftwerk der RWE stößt bereits heute
riesige Mengen an Kohlendioxid aus. "Mit den neuen Blöcken zusammen
würde hier an diesem einen Ort soviel Treibhausgas produziert werden,
wie in ganz Neuseeland zusammen. Wie kann sich Schröder da noch
hinstellen und den Klimaretter spielen?" Um den Protest zu
unterstreichen, harren Greenpeacer als Mahnwache während des gesamten
G8-Gipfels in einem zu einem Büro umgebauten Überseecontainer aus.
Auf dem Dach des Containers weist ein Pfeil zum Kraftwerk: „Achtung
G8: Hier zerstört Kohle das Klima“. Greenpeace fordert von dem
Energieversorger RWE, der die neuen Kraftwerksblöcke verantwortet,
die Planungen zu überdenken.
Mit solch einem Kraftwerk der Superlative wäre es für Deutschland
unmöglich, seine lang-fristigen Klimaschutzverpflichtungen aus dem
Kyoto-Protokoll noch aus eigener Kraft zu errei-chen. Schon in
wenigen Jahren würde Neurath die deutsche Klimabilanz so stark
verschlech-tern, dass teure Emissionszertifikate im Ausland
eingekauft werden müssten. „Deutschland als eines der
fortschrittlichsten Länder der Welt muss auch bei den G8-Beratungen
in Schottland mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn nicht einmal wir
Klimaschutz im eigenen Land schaffen, wer dann?“ so Mey. „Wie will
sich Deutschland dann noch hinstellen und von Ländern wie China oder
Indien Klimaschutz fordern?“
Einmal gebaut, belasten solche Kraftwerke bis zu 40 Jahre das
Klima. Schon im Moment seiner Inbetriebnahme würde das Kraftwerk
Neurath nicht mehr den aktuellen Effizienz-Standards entsprechen.
Denn trotz neuester Technik würde das Braunkohlekraftwerk mehr als
doppelt so viel Kohlendioxid ausstoßen, wie moderne Gas- und
Dampfkraftwerke der gleichen Größe. Schon heute sterben nach einer
Studie der Weltgesundheitsorganisation jährlich rund 160.000 Menschen
an den indirekten Folgen der globalen Klimaerwärmung.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen sie vor Ort Jonas
Mey unter Tel. 0171-8781 180 sowie Pressesprecherin Ortrun Albert
unter Tel. 0171-8781 184.
In Schottland ist für Sie Daniel Mittler, Klimaexperte von
Greenpeace, Tel. 0171-87 65 345, erreichbar.
Fotomaterial erhalten Sie unter 040 – 30618-377, BetaSP-Material
unter Tel. 0170 – 456 63 44. (Bildmaterial auch mit englischen
Bannertexten.) Internet: www.greenpeace.de.
Internet: www.greenpeace.de

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