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Supermärkte im Pestizid-Vergleich
Greenpeace-Großtest: Erhebliche Unterschiede bei Belastung von Obst und Gemüse

Hamburg (ots)

Die Handelskette Lidl und der Metro-Konzern mit
seiner Kette Real verkaufen in Deutschland das am stärksten mit 
giftigen Pestiziden belastete Obst und Gemüse. In einem bisher 
einzigartigen Großtest schnitt die Frischware des österreichischen 
Marktführers Billa gefolgt vom deutschen Discounter Aldi am besten 
ab. Das Greenpeace-EinkaufsNetz hat dafür im September 658 Obst- und 
Gemüseproben der führenden Supermarktketten in Deutschland, 
Österreich und der Schweiz gekauft und auf Pestizid-Rückstände 
untersuchen lassen. Im Mittelfeld lagen die Vollsortimenter 
Edeka/Spar, Tengelmann, Rewe und der Regionalanbieter tegut. Die 
Ergebnisse veröffentlicht das Greenpeace-EinkaufsNetz heute in dem 
kostenlosen Ratgeber "Pestizide aus dem Supermarkt". Die Proben 
wurden auf etwa 300 Giftstoffe getestet.
"Die deutschen Supermärkte bieten die billigsten Lebensmittel in 
Westeuropa an. Obst und Gemüse sind aber immer stärker mit Pestiziden
belastet. Befriedigend war deshalb keines der Angebote im Test", so 
Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. "Viele untersuchte 
Proben wiesen solche Extrembelastungen auf, dass der Verzehr für 
Kinder gesundheitsgefährdend ist. Die Verbraucher sollten unbedingt 
darauf achten, wo sie einkaufen. Uneingeschränkt empfehlenswert ist 
nur Bio-Ware."
In 100 Fällen, also bei 15 Prozent der Proben, wurden die 
gesetzlichen Höchstmengen erreicht oder überschritten. 16 Proben 
wiesen Extrembelastungen auf, die für Kleinkinder akut 
gesundheitsgefährdend sind. Darüber hinaus besteht bei 27 von 112 
untersuchten deutschen Gemüseproben der Verdacht, dass illegale 
Pestizide eingesetzt wurden. In allen diesen Fällen erstattete 
Greenpeace Anzeige bei den zuständigen Behörden und 
Staatsanwaltschaften. "Das Treiben des Lebensmittelhandels grenzt an 
kriminelle Geschäfte und gefährdet die Gesundheit der Verbraucher", 
kritisiert Krautter. "Minister Horst Seehofer und die 
Verbraucherminister der Länder müssen diese Missstände schnellstens 
unter Kontrolle bringen!"
Untersucht wurden bei allen Handelsketten acht identische 
Produktgruppen aus konventionellem Anbau: Birnen, Tafeltrauben, 
Pfirsiche/Nektarinen, Tomaten, Gurken, Paprika, Karotten und 
Kopfsalat. Die Proben wurden im September im ganzen Bundesgebiet 
eingekauft. Die getesteten Ketten decken über drei Viertel des 
deutschen Lebensmittelmarktes ab.
"Pestizidbelastete Lebensmittel gefährden vor allem Kinder. Sie 
können Hormonhaushalt und  Immunsystem beeinträchtigen, Krebs 
auslösen oder das Nervensystem schädigen", so Dr. Kurt Müller, 
Vorstand des Deutschen Berufsverbands der Umweltmediziner heute in 
Hamburg. "Die steigenden Belastungen und zunehmende Pestizidcocktails
gefährden unsere Gesundheit."
Auffällig ist auch, dass Rewe in Deutschland deutlich stärker 
pestizidhaltige Ware anbietet als ihre Tochter Billa in Österreich. 
Billa hat sich schon 2003 das Ziel gesetzt, rückstandsarme Ware 
anzubieten. "Die Deutschen sind bei Rewe Verbraucher zweiter Klasse",
so Krautter.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel. 
040-30618-358, oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 
040-30618-241. Fotos: Tel. 040-30618-376, TV-Material: Tel. 
040-30618-375. Den Ratgeber gibt es kostenlos unter Tel. 
040-30618-120 oder www.einkaufsnetz.org. Dort finden Sie auch ein 
Hintergrundpapier. Einen Bericht über den Test inkl. Stellungnahmen 
heute auch in ZDF WISO, 19.25 Uhr (Schwerpunkt Ernährung).

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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