NABU will Tierschutz im Grundgesetz verankert sehen
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die Initiative der Bundestagsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und PDS zur Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz ausdrücklich begrüßt. Bei der anstehenden Abstimmung im Bundestag müssten CDU/CSU beweisen, dass sie das C in ihrem Namen ernst nähmen: "Für christliche Parteien sollte die Achtung vor der Schöpfung eine Selbstverständlichkeit sein", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Ohne den expliziten Verfassungsrang des Tierschutzes bleibe das Tierschutzgesetz ein Muster ohne Wert: "Es kann doch nicht angehen, dass Tiere auf der Theaterbühne im Namen der grundgesetzlich verbrieften Kunstfreiheit getötet werden oder Professoren unter dem Deckmäntelchen der Lehrfreiheit von ihren Studenten grausame Tierversuche verlangen dürfen."
Für den NABU müssten alle juristischen Möglichkeiten gegen Tierquälerei ausgeschöpft werden. Nach dem letztjährigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen die Käfighaltung von Legehennen gehörten längst auch andere Formen der Massentierhaltung auf den Prüfstand. "Die industrielle Massenproduktion von Schweine- oder Rindfleisch ist nicht nur tierquälerisch, sondern darüber hinaus auch mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden, wie die regelmäßig auftretenden Lebensmittelskandale belegen", so Flasbarth. Die Formulierung neuer Standards für eine umweltverträgliche und artgerechte Nutztierhaltung sei überfällig. Hierzu gehöre insbesondere eine stärker flächengebundene Tierhaltung mit ausgeglichenen Nährstoffbilanzen.
Für Rückfragen: Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, Tel. 0228-4036-169
Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de
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