NABU kritisiert Regierungsprogramm gegen Sommersmog
Berlin/Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat das heute von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm gegen Sommersmog als unzureichend kritisiert. "Es fehlen Sofortmaßnahmen, die eingesetzt werden können, wenn eine kritische Situation entsteht", bemängelte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen in Berlin. Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen seien zwar "ausnahmslos richtig und teils lang ersehnt", würden aber erst im Laufe der nächsten Jahre ihre Wirkung entfalten. "Damit gelingt es jedoch nicht, akute Belastungsspitzen zu kappen", kritisierte Billen.
Ein vollständiges Maßnahmenbündel gegen Sommersmog müsse dagegen auch Instrumente enthalten, um bei absehbar ansteigender Ozonbelastung unmittelbar reagieren zu können. Dazu zählen für den NABU auch ein kurzfristiges Tempolimit auf Autobahnen und Landstrassen sowie ein Fahrverbot für Fahrzeuge ohne Katalysator. "Ohne diese Möglichkeiten bleibt bei der nächsten Hitzewelle bleibt dann doch wieder nur die Hoffnung auf die nächste Kaltfront", so NABU-Geschäftsführer Billen.
Das von Umweltminister Trittin vorgeschlagene Ozonticket für die verbilligte Benutzung von Bussen und Bahnen bei Sommersmog ist für den NABU keine geeignete Maßnahme. So sei etwa unklar, wer gegebenenfalls die Zeche bei den Verkehrsbetrieben bezahlen soll "Es wäre doch mehr als unsinnig, Steuergelder in Millionenhöhe für ein Ozonticket auszugeben, wenn ein paar Tage Tempolimit die gleiche Wirkung haben", sagte Billen.
Für Rückfragen: NABU-Pressestelle, Tel. 0228-4036-142.
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