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(Zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt) NABU: Die Zeit läuft ab - Kampf gegen Artensterben nicht weiter verschleppen

Berlin (ots)

Zum Beginn des Internationalen Jahres der
biologischen Vielfalt fordert der NABU von der Bundesregierung mehr 
Anstrengungen zum konsequenten Schutz von natürlichen Lebensräumen 
für Pflanzen und Tiere. Um den Artenverlust zu stoppen, müssten vor 
allem die Gefährdungsursachen stärker bekämpft werden wie zum 
Beispiel die Vernichtung wertvoller Lebensräume durch den Umbruch von
Grünland zu Äckern oder der Flächenfraß durch Verkehrs- und 
Bauprojekte. Auch die mangelhafte Betreuung und Pflege bestehender 
Schutzgebiete trage bis heute dazu bei, dass das Ziel der EU-Staats- 
und Regierungschefs, das Artensterben bis 2010 zu stoppen, nicht 
erreicht wird.
"Die Vielfalt an Arten, Lebensräumen und genetischen Ressourcen 
ist das wichtigste Wirtschaftsgut und unbezahlbares Erbe unseres 
Planeten. Der Verlust von Arten und Lebensräumen gefährdet uns alle 
und ist neben dem Klimawandel die wichtigste Herausforderung der 
Zukunft", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Mit der Nationalen 
Strategie zur biologischen Vielfalt habe sich Deutschland 2007 
verpflichtet, seinen Beitrag zu leisten, um den immer noch 
dramatischen weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt 
einzudämmen. Um diese Ziele zu erreichen, seien zunächst mehr private
und öffentliche Mittel nötig.
"Diese Investitionen in das Naturkapital lohnen sich - das weist 
auch die Ende 2009 veröffentlichte weltweit beachtete Studie "The 
Economics of Ecosystems and Biodiversity" (TEEB-Studie) nach. Die 
Rechnung ist einfach: Nichtstun ist teurer als Handeln, denn der 
Verlust von Naturkapital führt zum Verlust wirtschaftlichen 
Wohlstands weltweit. Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen", so 
NABU-Naturschutzexperte Magnus Wessel.
Die Kosten der anhaltenden Naturzerstörung beziffern sich laut 
TEEB-Studie zwischen 2000 und 2050 auf sieben Prozent des 
Weltbruttoinlandproduktes. Allein für 2008 macht das vier bis fünf 
Billionen US-Dollar aus. Dagegen sind nach Expertenschätzungen "nur" 
etwa 40 bis 45 Millarden US-Dollar an Investitionen pro Jahr 
erforderlich, um die Leistungen der Ökosysteme weltweit zu erhalten.
Der NABU hat bereits 2008 mit dem "Masterplan 2010" einen konkreten 
Maßnahmenkatalog entwickelt, der die notwendigen Schritte zum Erhalt 
der biologischen Vielfalt in Deutschland aufzeigt. Wichtig seien 
neben intakten Wäldern vor allem ökologische Rückzugsräume in der 
Landwirtschaft wie Brachen und Hecken für bedrohte Arten wie 
Feldhase, Kiebitz und Rebhuhn.
"Ein 'Weiter so' darf es nicht geben, wenn wir nicht am Ende des 
Jahres mit einem 'Scheitern 2010' dastehen wollen", so Tschimpke.
Die Zeit läuft ab. Noch 357 Tage haben die europäischen Staaten 
Zeit, um das von ihnen gesetzte Ziel zu erreichen, das Artensterben 
in Europa bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Die NABU-Artenschutzuhr mit 
Countdown ist zu finden unter www.nabu.de/artenschutz
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Wessel, NABU-Naturschutzexperte, Tel. 030-284984-1618

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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