All Stories
Follow
Subscribe to NABU

NABU

Nächstes Milliardengrab: Die Fehmarnbeltquerung

Berlin/Fehmarn (ots)

Mit Blick auf die finanziell völlig aus dem Ruder gelaufenen Großprojekte Flughafen Berlin-Brandenburg und Stuttgart 21 hat der NABU vor dem nächsten Milliardengrab gewarnt: Mit der Fehmarnbeltquerung zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sowie den jeweiligen Hinterlandanbindungen, ist bereits das nächste finanziell ausufernde Mammut-Projekt in Planung.

"Es ist absehbar, dass sich noch vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens im Sommer 2013 auch bei der deutschen Hinterlandanbindung die Kosten, wie vom Bundesrechnungshof vorhergesagt, fast verdoppeln werden", warnte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU habe lange vor der Entscheidung im Deutschen Bundestag 2009 immer wieder darauf hingewiesen, dass allein die ein halbes Jahrhundert alte Fehmarnsundbrücke erneuert werden müsse, weil das Bauwerk zukünftige Mehrbelastungen durch rund 80 zusätzliche Güterzüge pro Tag kaum werde tragen können.

"Man muss kein Prophet sein, um diese Entwicklung vorherzusehen. Großprojekte werden für die politische Zustimmung grundsätzlich kleingerechnet, während die Quittung am Ende immer der Steuerzahler bekommt ", so Miller. Allein die drei großen Vorhaben Berlin Brandenburg, Stuttgart 21 und die Hinterlandanbindung zur Fehmarnbeltquerung produzierten Mehrkosten von mehreren Milliarden Euro.

"Angesichts der Schuldenkrise in Europa mit erheblichen Belastungen der Menschen und dem wirklich fragwürdigen volkswirtschaftlichen Nutzen solcher Prestigeprojekte sind diese gigantischen Summen nicht mehr zu rechtfertigen. Und noch weniger die erheblichen nachhaltigen ökologischen Schäden, die damit einhergehen. Deswegen muss der Bund bei der Fehmarnbeltquerung mit den Dänen über einen vertraglich möglichen Ausstieg verhandeln", forderte Miller. Der NABU sei nicht grundsätzlich gegen Infrastruktur, sondern für eine kluge, umwelt- und sozialverträgliche Planung sowie eine solide Finanzierung. Dies sei bei der festen Fehmarnbeltquerung nicht zu sehen. Denn bis heute hätten die politisch Verantwortlichen nicht erklären können, wie der Bund angesichts der Schuldenbremse 2015 immer mehr Infrastrukturmaßnahmen ohne neue Schulden finanzieren wolle.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 030-284984-1613, mobil
0172-9201823

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

More stories: NABU
More stories: NABU
  • 06.02.2013 – 12:54

    NABU-Zahl des Monats: Weniger als 20 Jahre für die Rettung der seltensten Delfinart der Welt

    Berlin (ots) - In nur 20 Jahren wird der Maui-Delfin, die seltenste Delfinart der Welt, faktisch ausgestorben sein. Dies zeigt eine der NABU International Naturschutzstiftung erstellte Prognose: Während es in den 1970er Jahren noch etwa 1.000 Maui-Delfine gab, leben heute mit einem Verlust von 95 Prozent weniger als 55 Tiere. Im Jahr 2032 wird die Tierart praktisch ...

  • 06.02.2013 – 10:16

    NABU: EU-Haushaltsverhandlungen nicht auf Kosten des Naturschutzes

    Berlin/Brüssel (ots) - Am morgigen Donnerstag trifft sich Bundeskanzlerin Merkel in Brüssel erneut mit ihren Amtskollegen aus der EU, um eine Einigung über den etwa eine Billion Euro umfassenden EU-Haushalt für 2014-2020 zu erzielen. "Die Kanzlerin, ihre Amtskollegen und Ratspräsident Herman Van Rompuy dürfen die EU-Gelder künftig nur noch in nachhaltige, umweltverträgliche Wirtschaftsformen investieren", sagte ...

  • 01.02.2013 – 12:24

    Zum Weltfeuchtgebietsstag (2.2.): NABU-Moorschutzfonds nimmt Fahrt auf

    Berlin (ots) - Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete (2.2.) hat der NABU ein stärkeres Engagement der Politik zum Schutz dieser bedrohten Lebensräume gefordert. "Wer sich den Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt auf die Fahne schreibt, muss den Feuchtgebietsschutz ernst nehmen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Fast vierzig Jahre nach dem ...