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NABU fordert konsequente Fortsetzung der Agrarwende über das Wahljahr hinaus

Berlin (ots)

Eine konsequente Fortführung der Agrarwende über
das Wahljahr 2002 hinaus hat der Naturschutzbund NABU heute in Berlin
angemahnt. "Die Agrarwende bleibt eine der wichtigsten politischen
Herausforderungen. An den jeweiligen Aussagen zu
Lebensmittelsicherheit, Tierschutz und Agrarpolitik werden sich alle
im Wahlkampf antretenden Gruppen messen lassen müssen", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Einen positiven Kurswechsel
habe Verbraucherschutzministerin Künast nach knapp einjähriger
Amtszeit mit dem Verbot der Käfighaltung für Legehennen und dem neuen
Bio-Siegel für Ökoprodukte eingeleitet. Erste Schritte seien auch mit
der Neuausrichtung der Agrarstrukturpolitik und mit der Möglichkeit
zur Kürzung von Direktzahlungen zugunsten der Förderung des
ländlichen Raumes eingeleitet worden.
Nun müssten zügig die Tierhaltungsbedingungen für Puten, Rinder
und Schweine an moderne ethische und ökologische Maßstäbe angepasst
werden. Der Boom der Agrarfabriken könne nur durch die Änderung des
Baurechts und der bislang damit verbundenen Privilegierung von
Massentieranlagen gestoppt werden. "Wer mehr Lebensmittelqualität und
Verbraucherschutz erreichen und den ländlichen Raum stärken will, hat
keine vernünftige Alternative zu diesem grundlegenden Kurswechsel",
betonte Billen. Mit Maßnahmen zur Pestizid- und Düngemittelreduktion
müsse der Natur- und Umweltschutz vorangetrieben werden.
Die Bundestagswahl im September müsse auch als Entscheidung
zwischen einem Rückfall in die überholte Agrarpolitik und
Steuergeldverschwendung oder einer konsequenten Weiterentwicklung
verstanden werden. "Es ist grotesk, dass manche Politiker trotz aller
Skandale mit einem beharrlichen "Weiter so!" die Notwendigkeiten zur
Veränderung ignorieren", so Billen. So seien namhafte Vertreter der
FDP durch unseriöse Aussagen zu einer "katastrophalen Lage" und einem
"Schluss mit diesem Albtraum" aufgefallen.
Mit Blick auf die europäische Agrarpolitik erwarte der NABU von
der Bundesregierung eine stärkere Führungsrolle, um eine Förderung
der ländlichen Entwicklung in den Mittelpunkt der EU-Agrarpolitik zu
stellen und produktgebundene Subventionen konsequent abzubauen. "Vor
dem Hintergrund der Osterweiterung und der WTO-Verhandlungen müssen
im neuen Jahr die Weichen für langfristige Perspektiven in der
Landwirtschaft gestellt werden", meinte Billen.
Für Rückfragen: 
Florian Schöne, 
NABU-Agrarexperte. 
Tel.: 0228-4036-169, 
0172-5966097
Ein aktuelles Hintergrundpapier erhalten Sie bei der
NABU-Pressestelle unter Tel.: 0228-4036-141 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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