All Stories
Follow
Subscribe to NABU

NABU

Umweltverbände kündigen Zusammenarbeit mit Arbeitskreis Endlager auf

Berlin (ots)

Die Umweltverbände BUND, NABU und ROBIN WOOD haben
heute auf einer Pressekonferenz in Berlin die Genehmigung für das
Atommüllendlager Schacht Konrad durch die niedersächsische
Landesregierung scharf kritisiert. Damit werde die Ankündigung der
Bundesregierung unglaubwürdig, der Endlagersuche eine neue Qualität
zu verleihen. Als Konsequenz kündigten die Verbände ihre weitere
Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis "Auswahlverfahren
Endlagerstandorte" (AK End) auf.
"Die Genehmigung von Schacht Konrad stellt den Arbeitskreis
Endlager grundsätzlich in Frage", sagte Renate Backhaus, Atomexpertin
im BUND-Bundesvorstand. Aufgabe des Arbeitskreises sei es gewesen,
ein qualifiziertes und transparentes Suchverfahren für ein geeignetes
Atommüllendlager zu entwickeln. Diese Aufgabe werde hinfällig, wenn
unabhängig davon bereits ein Standort genehmigt werde. "Wie schon im
Fall Gorleben gelten auch bei der Auswahl von Schacht Konrad als
Endlager erneut nur politische und nicht fachliche Kriterien", sagte
Backhaus.
Schacht Konrad sei nur deshalb ausgewählt worden, weil sich das
stillgelegte Eisenerzbergwerk zufällig angeboten habe, unterstrich
NABU-Atomexperte Frank Musiol: "Minimalvoraussetzung für eine
sachgerechte Endlagerauswahl ist doch eine vergleichende Suche nach
dem bestmöglichen Standort. Das hat bei Schacht Konrad aber niemals
stattgefunden." Die Genehmigung beruhe nun auf bald 20 Jahre alten
Sicherheitsnachweisen, die schon damals höchst umstritten waren. "In
den vergangenen Jahren haben sich die sicherheitstechnischen Bedenken
gegen Schacht Konrad sogar noch verdichtet, so dass seine Eignung bis
heute völlig ungeklärt ist. Daran ändert die angekündigte
Mengenreduzierung überhaupt nichts", so Musiol.
Bettina Dannheim, Energiereferentin von ROBIN WOOD, kritisierte
das doppelte Spiel von Bundesumweltminister Trittin. Auf der einen
Seite habe er immer wieder betont, dass er am Ein-Endlager-Konzept
festhalte und Schacht Konrad nicht notwendig sei. Auf der anderen
Seite hatte die Bundesregierung den Energieversorgungsunternehmen
aber schon im so genannten Konsensvertrag zugesichert, Schacht Konrad
zügig zu genehmigen. "Die Bundesregierung hat sich von den
Energiekonzernen bei den Konsensverhandlungen über den Tisch ziehen
lassen. Jetzt sollen Hinweise auf die Verkleinerung und den Aufschub
der Inbetriebnahme des Lagers die Bevölkerung beruhigen",
kommentierte Dannheim.
Für Rückfragen:
NABU-Pressestelle, 
Tel. 0228-4036-141
Philipp Prein, 
BUND-Pressereferent,
Tel. 030-275864-64
Bettina Dannheim, 
ROBIN WOOD-Energierreferentin, 
Tel. 0177-2066581
Im Internet zu finden unter http://www.NABU.de

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

More stories: NABU
More stories: NABU
  • 31.05.2002 – 12:55

    NABU kritisiert Union wegen Blockade beim Verbraucherschutz

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die unionsregierten Länder wegen ihrer heutigen Ablehnung des Verbraucherinformationsgesetzes scharf kritisiert. "Die Argumente gegen das von der Bundesregierung vorgelegte Gesetz sind nichts weiter als Verbraucherverdummung", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Es gehe der Union ganz offenkundig nur darum, ein Gesetzesvorhaben der Regierung kaputt zu machen. Dabei werde ...

  • 31.05.2002 – 09:17

    Strategische Allianz des NABU und der Kindernothilfe

    Berlin/Duisburg (ots) - Im Jahr von Rio plus 10 ist klar: Der Schutz der natürlichen Lebensräume kann nur dann gelingen, wenn er die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt, die in ihnen leben. Deshalb setzen der NABU und die Kindernothilfe in Regionen, in denen die Artenvielfalt durch Eingriffe des Menschen besonders bedroht ist, auf eine strategische Allianz für Umwelt und Entwicklung. Am Beispiel des ...

  • 30.05.2002 – 10:00

    NABU fordert Entgiftungsoffensive für die Landwirtschaft

    Bonn (ots) - Vor dem Hintergrund des Nitrofen-Futtermittelskandals hat der Naturschutzbund NABU eine Entgiftungsoffensive für die Landwirtschaft gefordert. "Der aktuelle Fall ist weniger ein Bio-Skandal als vielmehr ein weiterer Beweis dafür, dass die chemisch-industrielle Landwirtschaft in die Sackgasse führt", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Die eklatanten Defizite in der konventionellen Landwirtschaft ...