NABU-Wildhütergruppe Bars befreit zwei Schneeleoparden
Berlin (ots)
Der NABU-Wildhütereinheit Gruppa Bars ist in der kirgisischen Hauptstadt Bishkek erneut ein Schlag gegen den internationalen Wildtierschmuggel gelungen. "In einer gefährlichen Befreiungsaktion ist es gelungen, zwei erst vor kurzem gefangene Schneeleoparden aus einem russischen Wanderzirkus zu befreien", berichtete Birga Dexel, Leiterin des NABU-Schneeleopardenprojektes. Die beiden ausgewachsenen Tiere waren als Leoparden deklariert in einem Container mit anderen Großkatzen untergebracht und sollten nach Tschimkent in Kasachstan gebracht werden. Die Zirkusdirektorin habe für beide Tiere 3000 Dollar bezahlt. "Erstmals gibt es handfeste Beweise dafür, dass sich russische Zirkusse am illegalen Handel mit lebenden Schneeleoparden beteiligen", so Dexel. Die beiden Großkatzen werden vorerst in der NABU- Wildtierrehabilitationsstation versorgt.
Da Schneeleoparden in Zirkussen eher eine Seltenheit seien, müsse man wohl eher davon ausgehen, dass der Wanderzirkus als Vehikel benutzt werden sollte, um die streng geschützten Tiere außer Landes zu bringen und zu verkaufen. Untersuchungen des NABU haben gezeigt, dass für lebende Schneeleoparden bis zu 22.000 US-Dollar auf dem Schwarzmarkt gezahlt werden. Der erste umfassende und vom NABU erstellte Bericht zum internationalen Handel mit Fellen, Lebendexemplaren und Knochen von Schneeleoparden hatte auf der internationalen Artenschutzkonferenz im November 2002 mit dazu beigetragen, dass sich die Vertragsstaaten zu erweiterten Schutzmaßnahmen für die bedrohte Tierart verpflichtet haben.
"Schneeleoparden sind stark vom Aussterben bedroht - nur noch 3500 bis 7000 Exemplare überleben in freier Wildbahn", betonte Dexel. Im Rahmen des NABU-Schutzprojektes, das seit vier Jahren in Kirgisistan zusammen mit der kirgisischen Regierung durchgeführt wird, konnten bisher fünf lebende Schneeleoparden, 21 Felle und mehr als 450 Fallen konfisziert werden. Die Wildhüter haben in dieser Zeit rund 150 Wilderern das Handwerk gelegt.
Weitere Informationen und Fotos im Internet unter www.schneeleopard.de oder www.NABU.de
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