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NABU und BirdLife warnen vor Rückgang biologischer Vielfalt

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU und sein europäischer
Dachverband BirdLife International haben heute vor einem dramatischen
Verlust der biologischen Vielfalt im Zuge der Einführung der
europäischen Agrarpolitik in den EU-Beitrittsstaaten gewarnt. "Sollte
die EU-Agrarpolitik in den neuen Mitgliedstaaten unverändert
übernommen werden, ist ein Zusammenbruch wichtiger Populationen
europaweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu befürchten", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Rande einer gemeinsamen
Veranstaltung auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.
In einer aktuellen Studie habe BirdLife nachgewiesen, dass die
Bestände vieler in Europa vorkommender Feldvogelarten wie
Feldlerchen, Kiebitze oder Goldammern seit 1980 als Folge der
intensiven Landwirtschaft bereits um 30 Prozent zurück gegangen sind.
Dieser Negativtrend könne den mittel- und osteuropäischen Staaten
noch bevorstehen. NABU und BirdLife appellierten daher an die
Europäische Union und ihre Beitrittsländer, die Förderung des Umwelt-
und Naturschutzes sowie der ländlichen Entwicklung zum Kern der
zukünftigen Agrarpolitik auszubauen. "Anstatt um Milchquoten und
Ausgleichszahlungen zu feilschen, sollen die neuen Mitglieder die
Chancen der ländlichen Entwicklung zum Erhalt von Landwirtschaft und
Umwelt stärker nutzen", sagte Tschimpke.
"Seit mehr als drei Jahrzehnten wird die biologische Vielfalt in
der EU durch die EU-Agrarpolitik systematisch vernichtet", sagte
Graham Wynne, Chief Executive der britischen Royal Society for the
Protection of Birds (RSPB). Am Vorkommen bestimmter Vogelarten könne
man die Außengrenzen der Länder der Gemeinsamen Agrarpolitik
festlegen. "Daher müssen die Beitrittsländer die Lehren aus dieser
Politik ziehen", so Wynne.
"In Polen kommen zur Zeit fast 20 Prozent der europäischen
Bestände von Weißstorch, Rebhuhn und Kiebitz vor", erklärte Przemek
Chylarecki, Präsident von BirdLife in Polen (OTOP). Wenn die
umweltgerechte Landwirtschaft nicht stärker gefördert würde, gäbe es
nicht viel Hoffnung für die biologische Vielfalt in Polen.
Im Internet zu finden unter www.NABU
Für Rückfragen und Interviewanfragen:
Johanna Theunissen 
NABU-Pressereferentn 
0162-7283319.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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