All Stories
Follow
Subscribe to NABU

NABU

NABU begrüßt Zuständigkeit des BfN für Agro-Gentechnik

Bonn/Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat die heute bekannt
gegebene Übertragung der Zuständigkeiten bei der "Grünen Gentechnik"
an das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ausdrücklich begrüßt. "Mit
diesem Schritt ist geregelt, dass die Auswirkung gentechnisch
veränderter Organismen (GVO) auf die natürliche Umwelt von einer mit
der entsprechenden Kompetenz ausgestatteten Behörde untersucht
werden", sagte NABU-Hauptgeschäftsführer Gerd Billen. Einer
fachgerechten Durchführung der von der EU vorgeschriebenen
Überwachung (Monitoring) freigesetzter transgener Pflanzen käme laut
NABU eine zentrale Bedeutung zu, da es zum aktuellen Zeitpunkt
praktisch keine grundlegenden Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf
natürliche Ökosysteme gebe. Um ein Monitoring in der Praxis zu
gewährleisten, sei es laut NABU dringend notwendig, die EU-Richtlinie
in nationales Recht umzusetzen, das dann auch die Bundesländer
verlässlich umzusetzen hätten.
"Anträge zur Freisetzung und Vermarktung von Agro-Gentechnik
müssen zukünftig noch stärker auf ihre Folgen für den Naturhaushalt
überprüft werden", forderte Billen. Die Ankündigung des BfN, bei der
Beurteilung von möglichen Schäden das Vorsorgeprinzip anzuwenden,
begrüßte der NABU. Losgelöst von der Beurteilung möglicher Schäden
und Risiken forderte der NABU einen grundsätzlichen Schutz ökologisch
sensibler Gebiete vor gentechnisch veränderten Organismen.
Solange umfassende Erkenntnisse über die langfristigen Folgen
freigesetzter GVO fehlten, müsse dem Schutz von Mensch und Natur
eindeutig Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen Einzelner
gewährt werden. "Schließlich geht es neben dem Schutz der
biologischen Vielfalt auch darum, für die Verbraucher eine
gentechnikfreie Landwirtschaft und deren Erzeugnisse als Alternative
zu gewährleisten", so Billen. Auch die Unternehmen, die mit Anträgen
zur Vermarktung von GVO auf den Markt drängten, müssten unabhängig
von der üblichen Verträglichkeitsprüfung stärker in die Pflicht
genommen werden, mehr Informationen und Untersuchungen zu den
Auswirkungen eines kommerziellen Anbaus von GVO auf die Natur
vorzulegen, sagte Billen.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen:
Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel.: 0177-3027718
Florian Schöne, NABU-Landwirtschaftsexerte, Tel.: 0228-4036-169

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

More stories: NABU
More stories: NABU
  • 27.04.2004 – 12:45

    NABU sieht in Europas wildem Osten großen Gewinn für das EU-Schutzgebietsnetz

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat anlässlich des bevorstehenden Beitritts der neuen EU-Mitgliedstaaten auf den weltweit bedeutenden Naturreichtum dieser Länder hingewiesen. "Was im übrigen Teil des Kontinents längst durch einen verantwortungslosen Umgang mit der Natur für immer verloren gegangen ist, bringen die Beitrittsstaaten als prächtige Mitgift ...

  • 30.03.2004 – 12:53

    NABU bewertet Kompromiss im Streit um Emissionshandel als Klimaschutz-Debakel

    Bonn/Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat den in der vergangenen Nacht im Kanzleramt ausgehandelten Kompromiss im Streit um den Emissionshandel als Klimaschutz-Debakel bezeichnet. Der Rahmen für die CO2-Minderungen der Industrie sei keinesfalls akzeptabel. "Mit diesem Kniefall vor den Interessen der Industrie verabschiedet sich die rot-grüne Bundesregierung ...

  • 29.03.2004 – 11:00

    NABU für stärkere Gesetzgebungskompetenz des Bundes im Naturschutz

    Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die aktuellen Überlegungen zur Abschaffung der Rahmengesetzgebung im Zuge einer Föderalismusreform grundsätzlich begrüßt und gleichzeitig die Überführung des gesamten Naturschutzrechts in die Bundeszuständigkeit gefordert. "Naturschutz kann auch in Zukunft nicht auf bundeseinheitliche Regelungen verzichten", sagte ...