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NABU fordert weltweit nachhaltiges Küstenmanagement

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat die
Entwicklungsminister der 25 EU-Staaten vor ihrer Sondersitzung am
kommenden Freitag in Luxemburg aufgefordert, ein langfristiges
Engagement für die Flutopfer der südostasiatischen Länder auf zu
bauen. "Die von der Flutkatastrophe betroffenen Länder brauchen eine
dauerhafte Wiederaufbauhilfe von Regierungen und Bürgern der
sogenannten 'ersten Welt'", erklärte Olaf Tschimpke Präsident des
NABU. Es müsse verhindert werden, dass die große Ergriffenheit und
Spendenbereitschaft wie so oft nach einigen Wochen versiegen, wenn
die Fernseher ausgeschaltet sind und die Menschen mit den
verheerenden Folgen der Katastrophe allein gelassen werden.
Erd- und Seebeben werde man auch in Zukunft weder verhindern noch
sicher voraussagen können. "Das internationale Engagement muss aber
dazu führen, dass die Auswirkungen dieser Naturkatastrophen minimiert
werden", so der NABU-Präsident. Das fehlende Frühwarnsystem im
Indischen Ozean zeige einen deutlichen Mangel an institutioneller
Organisation im Rahmen der UNO. "Das von Klaus Töpfer geleitete
UN-Umweltprogramm muss endlich finanziell besser ausgestattet und zu
einer eigenständigen Organisation weiter entwickelt werden", sagte
Tschimpke. Am Ausmaß der Katastrophe seien Fehlentwicklungen und
falscher Bebauung beteiligt. "Der kontinuierliche Anstieg des
Meeresspiegels durch die Klimaerwärmung, der Abbau des natürlichen
Küstenschutzes durch Schädigung und Zerstörung von Korallenriffen und
Mangrovenwäldern, die ungeregelte Bebauung der Küsten u.a. durch die
Tourismusindustrie und die Isolation großer Regionen durch
Bürgerkriege erhöhen das Risiko nicht nur auf große Schäden an der
Infrastruktur sondern auch für die Bevölkerung", betonte Tschimpke,
der lange Jahre in Sri Lanka zu Küstenproblemen geforscht hat.
Es sei daher dringend notwendig, nicht nur ein Frühwarnsystem
gegen Seebeben, sondern auch ein umweltgerechtes Küstenmanagement
aufzubauen. "Auch die Tourismuswirtschaft muss sich den
Herausforderungen zum Schutz von Mensch und Natur stellen", so der
NABU-Präsident. Ein natürlicher Schutzgürtel durch intakte
Mangrovenwälder und Korallenriffe sei ebenso unentbehrlich wie eine
behutsame Bebauung der Küstenregionen. "Regierungen, Wirtschaft und
Naturschutzorganisationen müssen jetzt ihre Anstrengungen bündeln, um
die vorhandenen Instrumente für einen nachhaltigen Wiederaufbau
einzusetzen", so Tschimpke.

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Johanna Theunissen, Pressereferentin,
Tel. 030-284984-22.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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