Elf Freundinnen
Dokumentarfilm über die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen 2011
Im Porträt Lira Bajramaj, Uschi Holl, Dzsenifer Marozsán, Anja Mittag, Bianca Schmidt & Team vor der WM
Mainz (ots)
Sonntag, 14. September 2014, 21.45 Uhr, 3sat Erstausstrahlung
Für viele Fußballfans gab es ein Jahr nach der Weltmeisterschaft 2010 der Männer wieder einen Höhepunkt: Die Frauenfußball-WM im Sommer 2011. Das Team der deutschen Fußballfrauen war als absoluter Favorit in die WM gestartet und spielte im Berliner Olympiastadion vor 74.000 begeisterten Zuschauern auf. Auch die deutsche Frauenelf war plötzlich Teil des Fußball-Hypes. Dann die große Enttäuschung: Nach der Vorrunde schieden die Deutschen gegen Japan aus.
Der Dokumentarfilm "Elf Freundinnen" von Sung-Hyung Cho (Deutschland 2012) zeigt, was auf dem Platz nicht zu sehen ist: die monatelange Vorbereitung, das Training, die teambildenden Maßnahmen, die Pressetermine und den kleinen Rest Privatleben. Es wird deutlich, dass sich die jungen Frauen ganz im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen Gedanken um ein Einkommen und einen Beruf machen müssen. Ihre Belastung ist also eine vielfache: "Man muss nicht glauben, dass wir nur ein tolles Leben haben, weil wir Fußball spielen - man muss auch bedenken, dass wir zweimal am Tag trainieren, abends meist völlig kaputt ins Bett fallen. Auch die die Wochenenden sind weg, besonders, wenn ein Auswärtsspiel ist. Und dann ist man für die Woche gut drauf oder schlecht drauf, je nachdem", schildert Abwehrspielerin Bianca Schmidt gleich zu Beginn des Films. Und dazu kommt noch eine Berufsausbildung oder ein Broterwerb. "Das ist deshalb so wichtig, weil wir noch keine finanzielle Grundlage haben wie im Männerfußball. Sicher, als Nationalspielerin kann man gutes Geld verdienen, aber es sind nicht die 10.000 Euro im Monat", weiß Torfrau Uschi Holl. Sie ist bereits Bankfachwirtin, nun studiert sie Ernährungsberaterin: "Für die berufliche Zukunft braucht man halt ein abgeschlossenes Studium und den entsprechenden Titel ..."
Die Fußballerinnen Lira Bajramaj, Uschi Holl, Dzsenifer Marozsán, Anja Mittag, Bianca Schmidt und das Team der Frauenfußballnationalmannschaft von 2011 berichten in "Elf Freundinnen" aus ihrem Alltag, ob auf der Massagebank über fiese Verletzungen klagend oder ganz privat bei Vorbereitungen in der Küche. So entsteht ein unterhaltsames Gruppenporträt junger Frauen, die allesamt zwar leidenschaftlich gerne kicken, die aber auch im Berufsleben erfolgreich sind, als Physiotherapeutinnen, Sachbearbeiterinnen, Bundeswehrsoldatinnen und Studentinnen.
"Elf Freundinnen" ist nach "Full Metal Village" und "Endstation der Sehnsüchte" der dritte abendfüllende Dokumentarfilm der gebürtigen Koreanerin Sung-Hyung Cho. Sie ist 1966 in der südkoreanischen Millionenstadt Busan geboren und studierte in Seoul, Maburg und Offenbach. "Elf Freundinnen" lief erfolgreich auf dem Münchner Dokumentarfilmfest und bei den Hofer Filmtagen.
Hinweis für Journalisten: Den Film finden Sie als Stream im 3sat-Pressetreff unter https://pressetreff.3sat.de/start/artikel/elf-freundinnen/
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