Demnächst bei 3sat - Programm-Highlights von Samstag, 29. Dezember 2001, bis Freitag, 4. Januar 2002
Mainz (ots)
Das Festtagsprogramm in 3sat stimmt mit Highlights aus Theater, Musik, Tanz und Film auf den Jahreswechsel ein. Ein Programmhöhepunkt ist am Samstag, 29. Dezember 2001, 20.15 Uhr, "Macbeth": Das blutige Schauspiel um Macht und Mord in Schottland von William Shakespeare bot Giuseppe Verdi Stoff für eine hoch dramatische Oper. In den Hauptrollen überzeugen Thomas Hampson als Macbeth und Paoletta Marrocu als seine dämonische Lady, Roberto Scandiuzzi als Banquo und Luis Lima als Macduff. Franz Welser-Möst hält mit dem Chor und Orchester des Opernhauses Zürich die Zügel straff in der Hand. 3sat zeigt die Aufführung aus dem Opernhaus Zürich als Erstausstrahlung.
Der österreichische Musikschriftsteller, Dramaturg und Musikpädagoge Marcel Prawy emigrierte nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in die USA. Dort machte er intensive Bekanntschaft mit der amerikanischen Musik und schloss Freundschaft mit Leonard Bernstein, dessen Werke er ins Deutsche übersetzte. Zurück in Wien fasste Prawy schnell wieder Fuß und leistete als Dramaturg und Produktionsleiter der Wiener Volksoper einen wesentlichen Beitrag zur Wiederbelebung des Musik- und Kulturlebens der Stadt. Obwohl er sich sehr für das Musical einsetzte, blieb die Oper die große Liebe Prawys. Seine Einführungs-Matineen an der Wiener Staatsoper und in vielen Rundfunk- und Fernsehsendungen wurden geradezu legendär. 3sat feiert den Geburtstag des leibhaftigen "Opern-Führers", der am 29. Dezember 90 Jahre alt wird, am Sonntag, 30. Dezember 2001, 14.00 Uhr, mit der deutschen Erstausstrahlung einer Galaveranstaltung aus dem Wiener ORF-Zentrum am 21. Dezember: "Prawissimo" blickt auf neun Jahrzehnte Prawy zurück und wartet mit einer Reihe prominenter Gratulanten auf.
Wie schon in den vergangenen zwei Jahren widmet sich 3sat zum Jahreswechsel einem künstlerischen Genre mit einem 24-stündigen Programm und stellt Tanz, Modern-Dance und Ballett in den Mittelpunkt. Unter dem Motto "Tanzwelten" zeigt das vielfältige Programm am Montag, 31. Dezember 2001, 7.00 Uhr, die Fülle unterschiedlicher Ausdrucksformen einer der ältesten Künste der Menschheit. Die Palette reicht dabei von den folkloristischen Wurzeln des Tanzes über klassische Handlungsballette, zeitgenössische Choreographie und experimentelle Stücke bis hin zu aktuellen Produktionen, in denen die Ursprünglichkeit des Tanzes ihre Renaissance feiert. Zahlreiche Highlights sind vorgesehen - darunter Bernsteins "West Side Story" und die südafrikanische Formation "Gumboots". Die Moderation übernimmt der Kammerschauspieler, Entertainer, Chansonnier und Tanzliebhaber Michael Heltau.
Weitere Highlights in 3sat:
Auf dem Programm des traditionellen "Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker" zum Jahresanfang stehen am Dienstag, 1. Januar 2002, 22.10 Uhr, Werke von Johann Strauß Vater und Sohn. In der Konzertpause beschäftigt sich ein Film von Gernot Friedel mit dem Thema "Wasser in der Musik". Er zeichnet in Bildern den Weg von Bachläufen von ihrer Mündung in Wien bis zu ihrem Quellgebiet auf den Gletschern der Alpen nach. Das Hagen-Quartett interpretiert dazu späte Quartette von Joseph Haydn, die Vorbildfunktion für die Walzerdynastie "Strauß" hatten. Bei der Veranstaltung im Goldenen Musikvereinssaal in Wien spielen die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Seiji Ozawa. Es tanzt das Ballett der Wiener Staatsoper.
Ein weiterer Höhepunkt des Festtagsprogramms ist am Dienstag, 1. Januar 2002, 20.10 Uhr, der Spielfilm "Rote Laterne" aus dem Jahr 1991. In dem Film, der im Nordchina der 20er Jahre spielt, beschließt die 19-jährige Songlian nach dem Tod ihres Vaters aus finanziellen Gründen, einen Heiratsantrag von Chen Zuoquian, dem Oberhaupt eines mächtigen Clans, zu akzeptieren. Chen hat bereits drei Ehefrauen. Bald wird Songlian in die Rivalitäten zwischen diesen verwickelt. Der Film des chinesischen Regisseurs Zhang Yimou wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem in Venedig mit dem Goldenen Löwen. Zhang Yimou versteht es, in einer äußerst geradlinigen Dramaturgie und mit streng komponierten Bildern die Unterdrückung der vier Frauen zu vermitteln. Gleichzeitig bringt der Film grundlegende menschliche Schwächen wie das rivalisierende Streben nach Anerkennung ans Licht und erreicht dabei eine tragische Dimension, die an die klassischen Dramen Shakespeares erinnert. Yimous damalige Lebenspartnerin Gong Li spielt die Rolle der Songlian.
Reihenstarts:
Die Globalisierung braucht neue Regeln und Initiativen - sonst profitieren nur die Reichen, während den Armen der Ausverkauf droht. "Grenzenlos. Das 3-Länder-Magazin" dokumentiert in drei Extra-Ausgaben herausragende Projekte privater und staatlicher Entwicklungshilfe und diskutiert über die weitere Entwicklung. Dazu werden die zuständigen Entwicklungshilfeminister und Vertreter nicht-staatlicher Organisationen in den Gesprächsrunden erwartet, als ständiger Gast wird Peter Scholl-Latour, Autor des Buches "Afrikanische Totenklage. Der Ausverkauf des Schwarzen Kontinents" im Studio anwesend sein. Den Auftakt der Reihe bildet am Mittwoch, 2. Januar 2002, 17.30 Uhr, Franz Alts Reportage "Mädchenmorde und Tempelprostitution". Am Donnerstag, 3. Januar, 17.30 Uhr, folgt "Tazara. Der eiserne Weg in die Freiheit", am Freitag, 4. Januar, 17.30 Uhr, "Hilfe gegen Hunger".
Mit über 20 Filmen schuf der französische Nouvelle-Vague-Regisseur Eric Rohmer ein Euvre, das in seiner Kohärenz und Eigenwilligkeit einzigartig im europäischen Autorenkino ist. Zu seinem favorisierten Terrain machte er dabei das Unentschiedene: menschliche Ambivalenzen, die er mit Vorliebe im Widerspruch von Bild und Ton entlarvt. Diese Doppelbödigkeit ist auch der rote Faden in seinem dritten Filmzyklus, dem "Jahreszeiten-Zyklus", den Rohmer 1989 mit "Frühlingserzählung" eröffnete und 1998 mit "Herbstgeschichte" beschloss. In allen vier Filmen stehen seine Figuren vor der Qual der Wahl, fließen philosophische Fragen spielerisch ins Geschehen ein. 3sat startet die vierteilige Reihe am Donnerstag, 3. Januar, 20.15 Uhr, und zeigt die weiteren Filme an den folgenden Dienstagen jeweils ab 22.25 Uhr.
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