3sat zieht positive Bilanz von der 25. Duisburger Filmwoche / "Aufnahme" erhält den 3sat-Dokumentarfilmpreis auf der Duisburger Filmwoche
Mainz (ots)
Der diesjährige "3sat-Dokumentarfilmpreis" ging am Samstag, 10. November 2001, auf der 25. Duisburger Filmwoche an den Film "Aufnahme" von Stefan Landorf. In "Aufnahme" beschreibt der Filmemacher, selbst studierter Mediziner, den Krankenhausalltag als riesige Logistikmaschinerie. In der Jurybegründung heißt es: "Beeindruckt hat uns unter anderem, wie sich Aufnahme' - ein Langfilmdebüt - seinem Gegenstand nähert: Er führt in Bild und Ton filmisch schlüssig die Klinik als Maschinerie vor Augen - eine Maschinerie, die Personal und Patienten unweigerlich mit einschließt. Er rückt systemimmanente Routine, Handgriffe, Abläufe als ebensolche in den Mittelpunkt, die den Klinikalltag ebenso prägen wie sie üblicherweise unsichtbar bleiben."
Der mit 10.000 Mark dotierte "3sat-Dokumentarfilmpreis" wird für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm, der im Rahmen der Duisburger Filmwoche zu sehen ist, vergeben. Die Entscheidung fällte eine von 3sat berufene unabhängige Jury, der Christiane Peitz (Kulturredakteurin, Berlin), Isabella Reicher (Filmjournalistin, Wien) und Pierre Lachat (Filmkritiker, Zürich) angehören. Der 1963 geborene Stefan Landorf ist Arzt und studiert zurzeit an der Hochschule für Fernsehen und Film München. "Aufnahme" ist sein Abschlussfilm. Die redaktionelle Betreuung hatte Lucas Schmidt von ZDF/Das kleine Fernsehspiel.
Zwei 3sat-Koproduktionen auf der Duisburger Filmwoche ausgezeichnet
Zwei von drei Produktionen, mit denen 3sat in diesem Jahr im Programm der Duisburger Filmwoche vertreten war, wurden mit Preisen bedacht: Der von 3sat koproduzierte Film "Danach hätte es schön sein müssen" von Karin Jurschik erhielt am Samstag, 10. November 2001, auf der Duisburger Filmwoche den "Förderpreis der Stadt Duisburg". Karin Jurschiks Film sucht "Möglichkeiten und Grenzen der Verständigung mit dem eigenen 91-jährigen Vater - eine Verständigung, die durch den frühen Freitod der Mutter belastet ist. (...) Zugleich tastet Karin Jurschick in zu Chiffren verdichteten Bildern ein Stück Zeitgeschichte ab: Deutschland privat, was sich zeigen lässt - aber auch, was sich dem Zugriff der Kamera entzieht", heißt es in der Jury-Begründung.
Karin Jurschick studierte an der Universität Köln Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Sie ist Mitbegründerin des Internationalen Frauenfilmfestivals "Feminale" und arbeitet zurzeit als freie Hörfunk- und Fernsehautorin. "Danach hätte es schön sein müssen" entstand als Koproduktion mit der Filmredaktion ZDF/3sat unter der Redaktion von Inge Classen.
Eine weitere 3sat-Koproduktion, "Absolut Warhola" von Stanislaw Mucha erhielt den "Publikumspreis der Rheinischen Post". Muchas Film spürt den Wurzeln der amerikanischen Pop-Ikone Andy Warhol nach, dessen Familie aus dem Länderdreieck zwischen Slowakei, Polen und der Ukraine stammt und teilweise noch immer in dieser Region lebt. Dort steht auch das einzige Pop-Art Museum Europas.
Stanislaw Mucha stammt aus Nowy Tark in Polen und studierte Schauspielkunst an der Theaterhochschule Ludwik Solski in Krakau. Nach einem festen Engagement am Staatlichen Alten Theater Helena Modrzejewska in Krakau absolvierte Mucha von 1995 bis 2000 ein Studium der Filmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. "Absolut Warhola" entstand in Zusammenarbeit mit der Filmredaktion ZDF/3sat unter der Redaktion von Inge Classen.
Der Film "Der Chinesische Markt" von Zoran Solomun und Vladimir Blazevski, den 3sat bereits am Sonntag, 11. November, 21.15 Uhr, in der "3sat-Dokumentarfilmzeit" ausstrahlte, wurde mit dem "ARTE-Dokumentarfilmpreis" ausgezeichnet. "Der Chinesische Markt" beschreibt den Überlebenskampf chinesischer Kleinhändler auf einem großen Markt in Budapest.
Die "3sat-Kulturzeit" berichtet am Montag, 12. November, ab 19.20 Uhr, von der Preisverleihung in Duisburg. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Duisburger Filmwoche zeigt 3sat am Montag, 19. November, 22.25 Uhr, in "Kennwort Kino" einen ausführlichen Bericht über das renommierte Dokumentarfilmfestival.
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