3sat zum Jahrestag der Reichspogromnacht ab Donnerstag, 7. November 2002, 22.25 Uhr
Mainz (ots)
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Angehörige von Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten die Wohnungen jüdischer Bürger und misshandelten ihre Bewohner. 91 Tote, 2.676 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte - das war die "offizielle" Bilanz des Terrors. Am 10. November wurden mehr als 30.000 männliche Juden in Konzentrationslager verschleppt.
3sat erinnert mit fünf Programmbeiträgen an den Jahrestag der Reichspogromnacht: Am Donnerstag, 7. November, 22.25 Uhr, zeichnet der Film "Sein Kampf" (2002) von Andreas Gruber den Kampf der beiden Katholiken Irene Harand und Cyrill Fischer gegen den Nationalsozialismus nach.
"Fernsehen als Zeitgeschichte" erinnert am Freitag, 8. November, 15.00 Uhr, mit der Erstausstrahlung "Der 20. Juli 1944 - Widerstand gegen Hitler" an das Attentat auf Hitler und zeigt die Motive Claus Graf Schenk von Stauffenbergs auf, dessen Name für den Widerstand gegen Hitler steht. Hans-Ulrich Stelter begrüßt unter anderen Klaus von Dohnanyi im Studio. Am gleichen Tag, ab 18.00 Uhr, beobachtet "Shalom Dresden - Die neue Synagoge", ein Film von Kerstin Mempel aus dem Jahr 2001, Menschen, die das Wachsen der jüdischen Gemeinde in Dresden und die Dresdner Synagoge, deren Vorgängerbau der Reichspogromnacht zum Opfer fiel, auf sehr unterschiedliche Weise unterstützen.
Am Samstag, 9. November, 20.15 Uhr, präsentiert 3sat mit "Da muss der Jude den Schaden bezahlen" die Aufzeichnung einer szenischen Lesung der Volksbühne Berlin aus dem Jahr 1998, die den 9. November 1938 als Versicherungsfall darstellt. "Sklaven der Gaskammer" - ein Film von Eric Friedler aus dem Jahr 2001, den 3sat am Montag, 11. November, 20.15 Uhr, ausstrahlt - schildert das Schicksal der jüdischen Häftlinge des Sonderkommandos Auschwitz-Birkenau, die im Bereich der Gaskammern und Verbrennungsanlagen zu Zeugen und Helfern des Völkermordes wurden. Für diesen Film brachen einige von ihnen erstmals ihr Schweigen.
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