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3sat: Ist Krieg ohne Lust am Mord denkbar?
Psychoanalytiker, Politologen und Militärhistoriker antworten in dreiteiliger "Kulturzeit"-Reihe zur Irak-Krise

Mainz (ots)

Dienstag, 18. März, Mittwoch, 19. März, und Donnerstag, 20. März
2003, jeweils 19.20 Uhr
Am Dienstag, 18. März, analysiert "Kulturzeit" die Aktualität von
Clausewitz' Kriegstheorie. Der Politologe Andreas Herberg-Rothe
meint, Carl von Clausewitz sei heute noch so aktuell wie im 19.
Jahrhundert. Auch zu den heutigen Kriegen habe der preußische
Heeresreformer bereits alles gesagt. "Kulturzeit" spricht mit
Herberg-Rothe über die Parallelen zwischen den damaligen Kriegen und
den heutigen Terrorkriegen der "Warlords". Carl von Clausewitz (1780
bis 1831) war einer der bedeutendsten Strategen seiner Zeit. Er nahm
an den napoleonischen Kriegen teil, gehörte zum Kreis der preußischen
Heeresreformer um Scharnhorst und Gneisenau und war Direktor der
Allgemeinen Kriegsschule. Sein achtbändiges Hauptwerk "Vom Kriege"
über die Natur und Theorie des Krieges gilt als Standardwerk.
Am Mittwoch, 19. März, entwirft der englische Journalist und
Militärhistoriker John Keegan in "Kulturzeit" eine Kritik an
Clausewitz' Thesen und beantwortet die Frage, wie sich Gesellschaften
trotz des nicht zu leugnenden Zerstörungswunsches im Krieg so
organisieren können, dass eine zivile Kultur bestehen bleibt. John
Keegan unterrichtete viele Jahre Militärgeschichte an der britischen
Militärakademie in Sandhurst. Er ist fest davon überzeugt, dass es
eine Welt ohne Kriege und Soldaten nicht geben kann. Keegan ist Autor
zahlreicher Bücher. In "Die Kultur des Krieges" zeigt er
exemplarisch, dass Kultur und Zerstörung Hand in Hand gehen und dass
die Art, wie ein Volk Krieg führt, Rückschlüsse auf den Stand seiner
Zivilisation zulässt.
Am Donnerstag, 20. März, beschreiben die beiden Psychoanalytiker
Paul Parin und Stavros Mentzos in "Kulturzeit" die psychosoziale
Funktion des Krieges und erklären, warum Krieg ohne die Lust am Mord
nicht denkbar ist, und warum Krieg als lustvoll erlebt wird. Der
Arzt, Psychoanalytiker und Schriftsteller Paul Parin begründete die
Ethnopsychoanalyse. Stavros Mentzos ist Psychiater und
Psychoanalytiker in Frankfurt am Main und ehemaliger Leiter der
Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum der
Universität Frankfurt. 1993 veröffentlichte er die
sozialpsychologische Abhandlung "Der Krieg und seine psychosozialen
Funktionen".
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Karola Klüh (06131 - 706478)
Mainz, 14. März 2003

Original content of: 3sat, transmitted by news aktuell

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