quirin bank AG: "Banken verschlafen Innovationen - Branchen-fremde drängen in den Markt"
Berlin (ots)
- Kooperationen mit Online-Anbietern oder spezialisierte Angebote bieten Chancen - Neue Honorarberatungsplattform quirion setzt auf strategische Portfolios auf wissenschaftlicher Basis - Karl Matthäus Schmidt: "Unabhängige Anlageberatung im Netz muss in Deutschland für jedermann kostengünstig möglich sein."
Großbanken schließen Standorte oder bauen ihre Filialen zum Erlebnisort um, Online-Banken wollen in Zukunft ihre Kunden stärker "coachen" - die Veränderungsspirale der Geldhäuser in Deutschland dreht sich schnell. Nicht schnell genug aber, um die Konkurrenz aus innovativen Start-ups oder Social-Media-Unternehmen auf Distanz zu halten.
"Viele Banken in Deutschland tun momentan so, als ob sie den Kunden und seine veränderten Bedürfnisse gerade neu für sich entdecken. Dahinter steht der krampfhafte Versuch, Kunden weiterhin durch die gesamte Wertschöpfungskette an sich zu binden, um hohe Margen abzuschöpfen. Dies wird jedoch langfristig keinen Bestand haben", sagt Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der quirin bank AG.
Innovation wird verhindert
Die Finanzinstitute werden derzeit zwischen Regulierung und Kostendruck aufgerieben. Sie müssen ihre Filialstrukturen umbauen, um Kosten zu senken. In der Folge müssen Beratungs- und Abwicklungssysteme standardisiert und auf Effizienz getrimmt werden. Zudem basiert das Geschäftsmodell vieler Banken auf dem Prinzip der Informationsasymmetrie, einem Wissensvorsprung auf Seiten der Banken. Dieser wird von den Kunden immer mehr hinterfragt und durch intelligente Webangebote ausgehebelt. Denn bislang hat der Kunde gerade bei komplexen, wenig transparenten Finanzprodukten einen deutlichen Informationsnachteil. Dieses Geschäftsmodell ist für Banken lukrativ, verhindert aber Innovationen.
Angst vor Facebook?
Statt der Banken besetzen nun andere diese Lücke: Innovative Start-ups drängen mit neuen Banking-Services an den Markt. Die Herausforderer greifen oftmals in Nischen an. Ihre Geschäftsmodelle sind weniger komplex und damit kostengünstiger. Aber auch Handels-, Medien-, Telekommunikations- und Internetunternehmen engagieren sich. Sie alle verfügen in der Regel über hohes Kapital und viele Kundenbeziehungen. "Die Herausforderer der Banken haben es auf margenträchtige oder nicht abgedeckte Teile der Wertschöpfungskette abgesehen", erklärt Karl Matthäus Schmidt. Die Bandbreite reicht von innovativen Zahlungsmethoden, Trading- und Beratungsplattformen für neue Anlageprodukte bis hin zur Schaffung neuer Finanzierungsoptionen ohne Filialkontakt. "Großbanken wenden bisher nur einen Bruchteil ihrer IT-Budgets für Innovationen auf, diese sind durch regulatorische und transformatorische Anforderungen beansprucht. Die Banken-Herausforderer haben derzeit einen Entwicklungsvorsprung, der sich in einem Übergewicht des investierten Kapitals in Online-Innovationen ausdrückt", so Schmidt.
Nach dem Kauf von Whatsapp durch Facebook wird spekuliert, dass Facebook in den Markt für mobiles Bezahlen einsteigen könnte. Dafür gibt es eine Blaupause aus China: Der direkte Konkurrent von Facebook in China, WeChat, nutzt bereits in Kooperation mit mehreren chinesischen Banken erfolgreich die Möglichkeit, diverse Waren mobil bezahlen zu lassen. "Kommunikations-Apps wie WeChat oder Whatsapp haben hohe Nutzerzahlen und somit eine gute Ausgangsposition für mobile Bezahldienste. Mit Facebook im Hintergrund könnte Whatsapp andere Bezahldienste schnell aus dem Markt drängen", kommentiert Karl Matthäus Schmidt. Bis zu einer Facebook-Bank sei es noch ein weiter Weg, aber unrealistisch sei dies nicht, so Schmidt weiter.
Kooperieren oder Fokussieren
Nach Ansicht von Karl Matthäus Schmidt werden Banken kaum in der Lage sein, sich gegen Innovatoren aus dem Online-Segment durchzusetzen. Was bliebe, sei die Kooperation - so wie dies in China Banken bereits mit der Kommunikations-App WeChat tun. "Banken müssen sich in Zukunft entscheiden, ob sie weiterhin die gesamte Wertschöpfungskette abdecken oder sich auf spezielle Angebote fokussieren wollen. Wer alles abdeckt, wird nicht umhinkommen, mit Online-Innovatoren zusammenzuarbeiten. Wer auf spezielle Angebote setzt, kann die Entwicklung auch eigenständig vorantreiben", ist Schmidt überzeugt.
"Die quirin bank ist mit ihrem Ende 2013 lancierten Online-Angebot quirion konsequent den Schritt gegangen, ihr Geschäftsmodell mit dem Fokus auf unabhängiger, transparenter Anlageberatung auch für eigenverantwortliche, onlineaffine Kunden mit kleineren Portfolios zugänglich zu machen", erläutert Schmidt. quirion ermöglicht eine individualisierte Vermögensverwaltung, die auf wissenschaftlich fundierten Anlagestrategien und Markteinschätzungen beruht. Im Gegensatz zu vielen Direktbanken, die nun ebenfalls stärker auf individuelle Angebote setzen, gebe es bei quirion jedoch keine Vertriebsaktionen und durch Provisionen verursachte Interessenkonflikte, so Schmidt. Der Bankchef ist der Überzeugung: "Unabhängige Anlageberatung im Netz muss in Deutschland für jedermann kostengünstig möglich sein."
Über die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig 9.500 Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 2,5 Milliarden Euro. In der Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
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