Banken wollen Freibrief für Einbehalt von Provisionen
Berlin (ots)
- Ab 15. April sollen Kunden auf Rückvergütung von Provisionen verzichten - Sparkassen und Deutsche Bank informieren, dass sie weiterhin Provisionen kassieren und Interessenkonflikte in Kauf nehmen wollen - Karl Matthäus Schmidt: "Das neue Honoraranlageberatungsgesetz zwingt die Banken, ihr wahres Gesicht zu zeigen"
Ab 15. April wollen die Sparkassen ihre Kunden per Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen dazu zwingen, generell auf ihnen zustehende Provisionen zu verzichten. Anderenfalls drohe die Kündigung des Depots. Die Deutsche Bank schreibt, dass sie keine Honoraranlageberatung anbietet, Provisionen für ihre Leistungen vereinnahmt und zudem bestimmte Produkte und Anbieter "bevorzugt" berät.
Die Sparkassen wollen die an sie gezahlten Vertriebsvergütungen behalten und möchten sich dazu von den Kunden einen Freibrief ausstellen lassen. Wörtlich heißt es: "Der Kunde erklärt sich damit einverstanden, dass die Sparkasse die von dem Dritten an sie geleisteten Vertriebsvergütungen behält (...) Insoweit treffen der Kunde und die Sparkasse die von der gesetzlichen Regelung des Rechts der Geschäftsbesorgung abweichende Vereinbarung, dass ein Anspruch des Kunden gegen die Sparkasse auf Herausgabe der Vertriebsvergütungen nicht entsteht. (...) Ohne diese Vereinbarung müsste die Sparkasse (...) die Vertriebsvergütungen an den Kunden herausgeben."
Die Deutsche Bank weist die Kunden darauf hin, dass so wörtlich: " (...) der Unternehmensbereich Privat- und Firmenkunden (...) derzeit keine Honoraranlageberatung anbietet. Die Bank erhält und behält im Zusammenhang mit Geschäften in Finanzinstrumenten monetäre und nicht monetäre Zuwendungen." Bei der Deutschen Bank werden zudem die Interessenkonflikte durch bevorzugte Beratung in direkten Zusammenhang mit den Provisionen gestellt. So heißt es im gleichen Schreiben: "Bei der Erbringung der Anlageberatung werden bestimmte Finanzinstrumente und Emittenten bevorzugt beraten."
"Mit diesen Schreiben, die von Kunden in der Regel kaum wahrgenommen werden, zeigen die Banken ihr wahres Gesicht", sagt Karl Matthäus Schmidt, Vorstandssprecher der ausschließlich auf Honorarberatung setzenden quirin bank. "Sie vereinnahmen die Provisionen und bevorzugen im Gegenzug bestimmte Produktpartner bei der Beratung. Dabei handelt es sich entweder um Produkte aus dem eigenen Haus oder der eigenen Gruppe oder um solche Produkte, bei denen die Provisionen besonders hoch sind."
Zudem werde deutlich, dass die angeblich kostenlose Beratung von Bank oder Sparkassen den Anleger in Wirklichkeit teuer zu stehen komme. "Anleger werden nicht neutral beraten und müssen auch noch auf die Rückvergütung von Vermittler-Provisionen verzichten", so Schmidt. Bis zum 15. April können Sparkassenkunden gegen die geplante Änderung der allgemeinen Geschäftsbedingungen Widerspruch einlegen.
Nur mit der flächendeckenden Einführung der Honorarberatung, die komplett auf Provisionen verzichtet, könnten diese Interessenkonflikte aufgelöst und den Menschen eine unabhängige, neutrale Beratung geboten werden, ist der Chef der quirin bank überzeugt.
Über die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigen- und Fremdkapitalbasis für mittelständische Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 3,2 Milliarden Euro an Kundenvermögen. In der Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
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