Online-Protest gegen "Boni-Wahnsinn"
Europaabgeordnete von CDU/CSU und FDP wollen am Mittwoch Deckelung von Bonuszahlungen an Fondsmanager verhindern
Campact startet Online-Appell
Berlin / Brüssel (ots)
Der Versuch einiger Europaabgeordneter von CDU/CSU und FDP, eine Deckelung der Boni-Zahlungen für Fondsmanager zu verhindern, sorgt für wachsende Empörung im Internet. Das Kampagnennetzwerk Campact hofft, das bis Mittwoch mindestens 75.000 Menschen einen Eilappell "Bonus-Wahnsinn stoppen!" (https://www.campact.de/managerboni/appell/teilnehmen/) an die Europaabgeordneten im Internet unterzeichnen. Am Mittwoch entscheidet das Europaparlament darüber, ob die Bonuszahlungen für die Manager von Investmentfonds auf die Höhe eines Jahresgehaltes gedeckelt werden. In letzter Minute wollen einige konservative und liberale Politiker um den Frankfurter Abgeordneten Thomas Mann die Neuregelung mit einem Änderungsantrag zu Fall bringen.
"Es gibt offenbar eine Absprache zwischen einigen deutschen und britischen Konservativen: Während den Briten die Deckelung der Boni-Zahlungen ein Dorn im Auge ist, wollen die Deutschen mehr Möglichkeiten für die Fonds mit Gebühren ihren Profit zu steigern", sagte Maritta Strasser von Campact. "Wenn die Änderungsanträge von Thomas Mann angenommen würden, wäre das ein skandalöser Fall von Klientelpolitik für Investmentfonds. Besonders pikant dabei ist, dass der Abgeordnete Mann eigentlich gar nicht für Finanzmarktfragen zuständig ist. Dem fachfremden Politiker scheint nur darum zu gehen, Klientelinteressen in seiner Heimat Frankfurt am Main zu befriedigen."
Nach Ansicht von Campact verleiten die exorbitanten Boni die Fondmanger zu hochriskanten Spekulationsgeschäften. "Union und FDP müssen jetzt beweisen, dass ihnen die Bewältigung der Finanzkrise wichtiger ist als die Interessen einer winzigen Gruppe von Top-Verdienern. Einheitliche und klare Grenzen für Boni in Europa könnten dazu beitragen, die globalen Finanzmärkte zu stabilisieren", sagte Strasser.
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