Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP)
Der BdP (Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner e.V.) fordert: Jetzt in und aus der Pandemie lernen!
Heidenheim (ots)
Dramatisch steigende Inzidenzen, massenhaft Infektionen und in absehbarer Zeit noch mehr Patienten, die nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion mit Long-COVID-Symptomen die Praxen stürmen. Nicht zu vergessen: millionenfache Impfungen, die inzwischen von niedergelassenen Ärzten fast im Alleingang gestemmt werden müssen.
Pneumologen kämpfen nicht nur an der Corona-Front, sondern auch für ihre zum Teil schwersterkrankten Lungenpatienten. COPD, Asthma, Bronchialkarzinom, massive Allergien etc. - der Krankheitsbilder gibt es viele, Behandler dagegen wenige. Gerade mal rund 950 Pneumologen sind in Deutschland tätig. Und das bei stetig steigenden Patientenzahlen.
Wie sieht die Woche derzeit in Lungenfacharztpraxen aus? Obwohl die Praxen auf Hochtouren laufen, werden die Wartelisten immer länger. Allein die pandemiebedingten, notwendigen Hygienemaßnahmen sind nicht nur aufwendig und teuer, sondern bremsen zudem den normalen Praxisbetrieb aus. Anstatt Pneumologen den Fokus auf ihre lungenerkrankten Patienten legen können, werden ihre eigentlich nicht vorhandenen Ressourcen für Post-COVID-Patienten und Impfen rund um die Uhr eingefordert.
Das bisher die Pneumologie nicht ausreichend Berücksichtigung fand und findet, dürfte spätestens bei der gegenwärtigen Pandemie aufgefallen sein. Und nicht nur bei den niedergelassenen Pneumologen ist die Lage defizitär, auch stationär herrscht ein Mangel: So gibt es hierzulande an den 35 Universitätskliniken gerade mal acht eigenständige Abteilungen für Pneumologie - von den wenigen Lehrstühlen für Pneumologie mal ganz abgesehen.
Deshalb ist der BdP der Meinung, dass politisch jetzt gehandelt werden muss, mit dem Ziel, die Versorgungslage dauerhaft zu verbessern und künftig für Pandemien gerüstet zu sein.
Lösungsmodelle:
a) Von der Politik müssen auch Ärzte-Vertreter in die Entscheidungsfindung eingebunden werden z. B. durch die Etablierung eines ständigen, interdisziplinären Expertengremiums. Mehr (fach-)ärztlicher Sachverstand aus der reellen Versorgung ist vonnöten.
b) Logistische Unterstützung bei der flächendeckenden Impfung in Haus- und Facharztpraxen.
c) Unbudgetierte Vergütung der aufwändigen Behandlung von Post-COVID-Patienten sowie die logistische Unterstützung durch Politik, Krankenkassen und KVen bei der Etablierung von interdisziplinären Long-COVID-Netzwerken - gerade auch im ambulanten Bereich.
d) Mehr Engagement der Krankenkassen, um ihre Mitglieder von der Impfnotwendigkeit zu überzeugen; dafür weniger unangebrachte zusätzliche bürokratischer Belastung der Ärzte durch Prüfungen, Regressverfahren etc. in Pandemiezeiten.
e) Unterstützung und Ausbau von Fachrichtungen wie z. B. der Pneumologie sowie gezielte Nachwuchsförderung.
Der BdP setzt sich für mehr Gesundheit bei den Patienten ein.
Denn: Der BdP will was bewegen, damit sich was beweg
Der Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner e.V. (BdP):
Der Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP) ist ein Zusammenschluss von Fachärzten mit Schwerpunkt Pneumologie in Klinik und Praxis. Dem BdP gehört auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie e.V. an.
Zu den Zielen des BdP gehört die Gestaltung von politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur Sicherung der hohen Behandlungsqualität in der Pneumologie. Außerdem fördert der BdP die Qualifizierung seiner Mitglieder durch Fortbildungsveranstaltungen. Der BdP betreibt eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung über die Krankheitsbilder der Atemwege. Weitere Informationen zum BdP unter www.pneumologenverband.de.
Pressekontakt:
Michaela Wilde
Pressereferentin BdP
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