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Bayerns Innenminster Herrmann warnt vor genereller Problematisierung von Waffenbesitz
Edathy kritisiert Medienberichterstattung zu Amoklauf

Bonn (ots)

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU)
hat davor gewarnt, nach dem Amoklauf von Winnenden den Waffenbesitz 
bei Privatleuten generell zu problematisieren. In der PHOENIX-Sendung
UNTER DEN LINDEN sagte er am Montagabend: "Ob es notwendig ist, dass 
jemand - wie das bei dem Vater des Täters wohl der Fall war - 15 oder
16 Waffen hat, darüber kann man in der Tat diskutieren. Aber wenn es 
darum geht, dass jemand aktiv Schießsport betreibt in verschiedenen 
Disziplinen und dazu diese Waffen tatsächlich braucht, dann wird das 
niemand in Frage stellen." Wörtlich fügte Herrmann hinzu: "Wir freuen
uns ja auch, wenn wir in der einen oder anderen olympischen 
Schießdisziplin Medaillen gewinnen. Ich denke, das brauchen wir jetzt
wirklich nicht zu problematisieren." Bei den nordischen 
Skidisziplinen sei es "ja erst ein paar Wochen her, wo wir uns über 
tolle Medaillen gefreut haben. Ich glaube nicht, dass das wirklich 
ernsthaft von der Bevölkerung in Deutschland problematisiert wird." 
Zugleich forderte der CSU-Politiker, dass die 
Aufbewahrungsvorschriften von jedermann eingehalten werden und lehnte
eine zentrale Aufbewahrung von Schusswaffen etwa in Schützenvereinen 
ab: "Da sind auf der anderen Seite die Sicherheitsrisiken natürlich 
auch enorm, denn da sammeln sie ja Hunderte von Waffen. (...) Damit 
wird eine solche Waffensammlung natürlich erst recht für die Bereiche
der Organisierten Kriminalität, für wirklich Kriminelle, 
interessant." Wörtlich ergänzte Herrmann: "Ich glaube nicht, dass 
wenn man das unter Gesamtgesichtspunkt 'Sicherheit in unserer 
Gesellschaft' sieht, dass damit ein Sicherheitsgewinn verbunden ist."
Auch eine Grundgesetzänderung hielt der Innenminister für nicht sehr 
realistisch. "Wir sollten den Spielraum unterhalb der 
Grundgesetzänderung ausloten, dass wir Überprüfungen vor Ort etwas 
intensivieren."
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung sagte der Vorsitzende des 
Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), es sei "nötig, 
dass wir ein zentrales Waffenregister bekommen. Das müssen wir 
bekommen im Zuge der Umsetzung von Europarecht." Kritik übte der 
Innenpolitiker an Teilen der Medienberichterstattung über den 
Amoklauf in Winnenden: "Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, 
wenn ein deutscher TV-Sender die letzten Lebenssekunden dieses Täters
darstellt. Das ist Voyeurismus, das ist nicht sachliche 
journalistische Arbeit." Auch dass auf der Homepage einer großen 
deutschen Zeitung der Weg des Täters durch die Schule und die 
Fußgängerzone nachgegangen werden könne, halte er "für ein absolutes 
Unding", so Edathy.

Pressekontakt:

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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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