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Finanzexperte Hüfner: Bilanzierungsregeln für Banken außer Kraft setzen

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 27. März 2009 - Der ehemalige
Chefvolkswirt der Hypo Vereinsbank, Martin W. Hüfner, hat angeregt, 
zur Eindämmung der Finanzkrise die Bilanzierungsregeln für Banken 
zeitweise außer Kraft zu setzen. Ein Teil der Milliardenverluste, die
zahlreiche Banken derzeit auswiesen, habe seine Ursache in 
Wertberichtigungen des Vermögens, die nur auf dem Papier bestünden. 
"Wir sollten mal überlegen, ob man nicht sagt, wir setzen diese 
Bewertungsregeln für eine bestimmte Zeit außer Kraft", sagte der 
Finanzexperte am Donnerstagabend in der PHOENIX Runde. "Wir haben zu 
wählen zwischen verschiedenen Übeln: Ein Übel ist die 
Verstaatlichung, das andere Übel ist, dass wir vielleicht mal 
Bewertungsregeln außer Kraft setzen. Das wird auch international 
diskutiert, kostet kein Geld, und wir können damit vielleicht ein 
bisschen Stabilisierung hineinbringen", so Hüfner weiter.
Mit Blick auf den G20-Finanzgipfel in der kommenden Woche in London 
lehnte Hüfner eine Ausweitung der Finanzmarktregulierung ab. Es gebe 
Länder, die auch jetzt keine Krise im Bankensektor hätten, wie zum 
Beispiel Spanien. "Die haben die gleichen Regeln in der EU wie wir, 
aber die haben sie etwas besser angewendet. Die haben die 
Immobilienkrise, aber die hat die Banken nicht tangiert", so Hüfner. 
Auch Kanada habe dank einer sehr rigorosen Bankenaufsicht keine Krise
im Bankensektor. Sollte trotzdem beim G20-Finanzgipfel in London eine
neue Regulierung des Finanzsektors beschlossen werden, würde dadurch 
die Krise auch nicht beseitigt, sagte Hüfner in der PHOENIX-Sendung.

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