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PHOENIX Programmhinweis
Mittwoch, 24. Mai 2000

Köln (ots)

20.15 Uhr Schwerpunkt
   Im Eifer des Gefechts - Journalisten zwischen den Fronten
Krisenberichterstattung bedeutet oft genug Lebensgefahr für die
Reporter. In einem Konfliktgebiet lauern immer unberechenbare
Gefahren, wie die Ermordung der beiden "Stern"-Journalisten letztes
Jahr  im Kosovo zeigt.
Kann die Presse auf Krisenberichterstattung verzichten? Oder ließe
man bei einem Verzicht nicht jene triumphieren, die das Licht der
Öffentlichkeit scheuen? Würden diese ohne das wachsame Auge der
Reporter noch ungehemmter vorgehen?
Nur einige der Fragen, die Gaby Dietzen im heutigen Schwerpunkt
diskutiert. An der Runde nehmen teil: Peter Scholl-Latour ,
Publizist, Dietrich Schlegel, Reporter ohne Grenzen, und Friedhelm
Brebeck, ARD-Korrespondent.
Wie immer können sich die Zuschauer an der Diskussion beteiligen.
Die Rufnummer ist  01802-8217 oder Fax 01802-8213.
2-teilige Dokumentation
   21.00 Uhr Ohnmacht und Anmaßung
   Teil 1. Bosnien: Die Schaffung von "Absurdistan"
Im Auftrag von PHOENIX hat der renommierte Publizist und Filmautor
Peter Scholl-Latour vor Ort die Situation auf dem krisengeschüttelten
Balkan analysiert. Zurück gekommen ist Scholl-Latour mit der
zweiteiligen Dokumentation "Ohnmacht und Anmaßung". Morgen um 21.00
Uhr läuft der zweite Teil "Kosovo - Die NATO in der Balkan-Falle"
Auf dem Boden des früheren Jugoslawien haben NATO und Europäische
Union das Entstehen von künstlichen Staatswesen begünstigt, die wie
Protektorate verwaltet werden.
Im ersten Teil seiner  Dokumentation befasst sich Peter
Scholl-Latour zunächst mit Bosnien, das fünf Jahre nach dem Abkommen
von Dayton in einer widernatürlichen Föderation zusammengepresst
bleibt. Weder die Serben in den zerstückelten Territorien der
"Republika Srpska" noch die Kroaten der Herzegowina, die ihre
Anschlusspläne an die Republik von Zagreb weiterhin verfolgen, können
Loyalität gegenüber der Bundesregierung von Sarajevo empfinden.
Nachdem der Versuch einer Friedensstiftung durch die bunt
gescheckte UNPROFOR-Truppe der Vereinten Nationen gescheitert war,
haben die USA die Initiative in Bosnien an sich gerissen und die
stärkste dort lebende Bevölkerungsgruppe, die "Muslimani", die man
heute als "Bosniaken" bezeichnet, mit ihren kroatischen Kriegsgegnern
in eine enge Föderation gezwungen.
Die Kompetenzen, die der Österreicher Wolfgang Petritsch als "High
Representative" einer "Internationalen Gemeinschaft", in Wirklichkeit
als Vollstrecker der amerikanischen Weisungen, ausübt, gehen weit
über die Vollmachten eines früheren Kolonialgouverneurs in Afrika
oder Asien hinaus.
Noch hat das geschundene Bosnien, dessen Kriegsfronten nicht durch
ethnische, sondern durch konfessionelle Trennungslinien gezogen
wurden, sich  nicht von den Gräueln der Gemetzel erholt. Dieses
Protektorat befindet sich weiterhin in einem Zustand politischer
Lähmung. Doch keines der dort anstehenden Probleme hat auch nur den
Ansatz einer Lösung gefunden.
Fotos sind abrufbar bei www.ard-foto.de oder über OBS-Bildfunk
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax
0221-220-8089

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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