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Hüther (IW) verteidigt Arbeitsmarktreformen: Problem sind die Geringqualifizierten
Ernst (Linke): Forderung nach Erhöhung von Hartz IV

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 22. Februar 2010 -  Der Direktor des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat in der 
PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN vor einer Erhöhung des Hartz 
IV-Regelsatzes gewarnt: "Wenn Sie beim Hartz IV-Regelsatz von 359 auf
410 Euro gehen, sind sie schon bei 10 Milliarden Plus und sie haben 
zwei Millionen zusätzlicher Hartz IV-Empfänger. Das kann ja nicht 
wirklich die Antwort sein." Als Kernproblem sieht Hüther die niedrige
Qualifikation vieler Arbeitsloser. Grund hierfür sei ein "Jahrzehnte 
langes bildungspolitisches Versagen." "Deswegen ist es für viele auch
schwierig ... nach der soundsovielten Bewerbung einen Zugang in den 
Arbeitsmarkt zu finden." Die Arbeitsmarktreformen seien ein richtiger
Schritt gewesen, da durch sogenannte Brückenarbeitsverhältnisse mehr 
Menschen wieder eine feste Arbeit bekommen hätten als "von daher 
abgesunken sind." "Es ist etwas verbessert worden durch diese 
Reformen: Die Chance auf den Einstieg. Was noch nicht verbessert 
wurde, ist die faire Chance des Aufstiegs", so Hüther.
Der Stellvertretende Parteivorsitzende der Linken, Klaus Ernst, 
forderte in derselben Sendung höhere Regelsätze für Hartz IV und das 
Arbeitslosengeld I. Kritik übte Ernst auch an der Aufstockung 
niedriger Gehälter: "Der Staat übernimmt Löhne, die sich die 
Arbeitgeber zu zahlen weigern. Deshalb muss man dort einen 
Mindestlohn einführen." Ernst wiederholte seine Forderung nach einer 
längeren Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I und nach einer Erhöhung
des Hartz IV-Regelsatzes auf 500 Euro.

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