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PHOENIX PROGRAMMHINWEIS
Freitag, 15. September 2000

Bonn (ots)

Zeitgeschichte 
   19.15 Uhr Hitlers Kinder
   5-teilige Reihe. 2. Teil: Hingabe
"Ich habe hemmungslos geweint", erinnert sich eine ehemalige
BDM-Führerin an den 1. Mai 1945,  als sie von Hitlers Tod erfuhr. "Es
war, als wenn ein naher Verwandter gestorben wäre". Es scheint, als
habe der Bann des Diktators bei vielen jungen Menschen noch gewirkt -
als sich die ungeheuren Verbrechen des Regimes offenbarten. Wie war
es möglich, dass sich Jungen und Mädchen so nachhaltig an einen Mann
gebunden fühlten, der in Wahrheit für die Zerstörung ihrer Welt
verantwortlich war? Was war der Grund für den Erfolg einer bis dahin
beispiellosen kollektiven Gehirnwäsche? In Wahrheit aber war der BDM
mehr als ein Vorbereitungskurs auf die künftige Mutterschaft. Die
Organisation war ein perfides und nahezu perfektes Kontrollinstrument
für eine ganze Generation. Die Propaganda schuf das "Idealbild" vom
"deutschen Mädel". Die NS-Wochenschau zeigte bei Hitlerauftritten mit
Vorliebe junge Mädchen, deren Jubel an manchen Orten geradezu
ekstatische Züge annahm. Tausende bislang unveröffentlichter Briefe
an den "Führer", vom Heiratsantrag bis zum Zeugungswunsch, belegen
die extremen Auswüchse solcher "Hingabe". Vielen Zeitzeugen fällt es
heute noch schwer, ihre subjektive Erinnerung mit dem historischen
Wissen zu versöhnen. Der Film zeichnet das Porträt einer Generation
junger Mädchen, die Träger und Opfer des NS-Regimes war.
Film von Christian Deick und Mahnas Rassapur (2000)
20.15 Uhr Australien - Kontinent aus Feuer
Im Jahr des olympischen Feuers am Himmel über Sydney erzählt diese
Dokumentation das Werden des roten Kontinents aus dem Element, das
von jeher seine erdgeschichtliche Entwicklung und kulturhistorische
Dynamik bestimmt: Der Film verbindet erstmals die historische und
mythische Rolle des Feuers mit modernen australischen Lebensweisen,
deren zentrales Element es immer noch ist. Vor 50.000 Jahren
wanderten sie, aus Südostasien kommend, nach Australien ein: Zu
diesem Zeitpunkt konnten sie bereits Feuer entfachen, Buschbrände
bezwingen und als Nomaden das Land bestellen. Der Film folgt den
faszinierenden Traditionen der Aborigines und zeigt Möglichkeiten für
das Leben im 21. Jahrhundert. Junge Wissenschaftler, allen voran der
Biologe Tim Flannery, spüren bei ihrem Aufbruch zu einem neuen Leben
den alten Traumpfaden des Feuers der Aborigines nach. Bis heute
halten katastrophale Feuersbrünste die Australier in Atem - noch 1994
wurde der Südosten völlig verwüstet und die Millionenstadt Sydney war
Tage lang in größter Gefahr. "Kein Volk kann so wie die Aborigines
mit dem Feuer umgehen", sagt Tim Flannery, und das wird unser
Überleben im 21. Jahrhundert entscheidend prägen."
Dokumentation von Susanne Becker (2000)
21.00 Uhr Gaby Dietzen im Gespräch mit Angela Merkel
"Ich lasse mich ungern verbiegen", so Angela Merkel in einem
Interview. Schließlich muss die 46-jährige den Kurs vorgeben, den die
CDU steuern soll. Mit der Wahl von Angela Merkel zur CDU-Vorsitzenden
begann in der 50-jährigen Geschichte der Union ein neuer Abschnitt.
Zum ersten Mal steht eine Frau an der Spitze der Partei. Dabei mischt
die Physikerin erst seit zehn Jahren in der Politik mit. Ihren
kometenhaften Aufstieg in die Politelite verdankte die in der DDR
aufgewachsene Pfarrerstochter nicht zuletzt dem Umstand, dass sie
politisch unbelastet war. Als Ministerin für Frauen und Jugend, sowie
als Umweltministerin galt ihr Auftreten in den Kabinettsrunden als
bescheiden, aber selbstbewusst. Als Merkel 1998 die Nachfolge des
Generalsekretärs Peter Hintze antrat, sollte sie die Union nach dem
Abgang Kohls auf einen angriffslustigen Oppositionskurs trimmen.
Damals zitierte sie die Worte Hermann Hesses: "Und jedem Anfang wohnt
ein Zauber inne". Der Zauber des Anfangs ist mittlerweile verflogen.
Verwickelt in einen Affärenstrudel muss sich Merkel jetzt als
Krisenmanagerin profilieren. Kritiker behaupten, sie sei eine
Regentin ohne Macht, die Union eine Opposition ohne Themen. Zu Beginn
der zweiten Legislaturperiode gilt es diese Vorwürfe auszuräumen -
keine einfache Sache. Die CDU steht vor einem grundlegenden Wandel
und leeren Kassen. Angela Merkel gilt aber nicht als Typ, der
schwierigen Situationen ausweicht. Beobachter attestieren ihr
Machtinstinkt und einen nüchtern - beharrlichen politischen Stil. Wie
stellt sich Angela Merkel die Zukunft der Union vor? In welcher Rolle
sieht sie sich dabei? Wer steht hinter der Politikerin? Diese und
andere Fragen wird Gaby Dietzen mit Angela Merkel erörtern.
Rückfragen:   
PHOENIX-Kommunikation
Tel: 0228/9584-193

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