IM DIALOG - Sahra Wagenknecht: "Ich habe nicht die Absicht, für den Parteivorsitz zu kandidieren." - Freitag, 2. Dezember 2011, 24.00 Uhr
Bonn (ots)
Sahra Wagenknecht sieht in ihrer Beziehung zu Oskar Lafontaine kein Problem für die Linkspartei. "In dem Fall ist das Private nicht politisch, sondern es ist einfach eine private Beziehung. Aber es wird keinen Familienbetrieb Linkspartei geben", sagte Wagenknecht in der PHOENIX-Sendung IM DIALOG (Ausstrahlung Freitag, 2. Dezember 2011, 24.00 Uhr). "Oskar Lafontaine und ich werden nicht zwei gewählte Parteivorsitzende sein." Auch für sich selbst schließt sie diese Position aus: "Ich habe nicht die Absicht, für den Parteivorsitz zu kandidieren."
Angesichts der Wirtschaftskrise wünsche sie sich, in den sieben Monaten bis zum Parteitag der Linken keine Personaldebatte zu führen, sondern "politische Inhalte in den Vordergrund zu stellen".
Wagenknecht distanzierte sich darüber hinaus von einigen Positionen, die sie zu Beginn der 1990er Jahre vertreten hat. Da die Frage Sozialismus oder Kapitalismus damals mit der Systemfrage gleichgesetzt worden sei, habe sie in einer "Trotzreaktion" das Gefühl gehabt, "die DDR verteidigen" zu müssen. Sie halte das "inzwischen für komplett falsch. Wenn ich einen Sozialismus möchte, der attraktiv ist, dann ist das genau nicht ein Sozialismus, der so gestaltet sein darf wie die DDR." Sie habe sich in ihren Positionen "weiterentwickelt", sei deswegen aber "nicht weniger radikal" als früher.
IM DIALOG spricht Alfred Schier mit Sahra Wagenknecht außerdem über ihre politischen Positionen hinsichtlich der Wirtschaftskrise und über ihren persönlichen Werdegang, ihre Jugend in der DDR, ihren iranischen Vater, ihr Interesse an Literatur und ihre Vorliebe für Rosa Luxemburg.
Wiederholung am Sonntag, 4. Dezember 2011, um 9.15 Uhr
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