Edathy: Es darf kein Mauern bei Aufklärung der NSU-Mordserie geben
Puzzleteile fehlen noch
Bonn (ots)
Bonn/Berlin, 5. November 2012 - Sebastian Edathy (SPD) hat die vollständige Offenlegung aller für die Aufklärung der Mordserie der rechtsextremen NSU relevanten Akten und Informationen eingefordert. "Ich nehme da die Bundeskanzlerin beim Wort, die wiederholt gesagt hat, es wird rückhaltlose Aufklärungsarbeit betrieben. Dann erwarte ich aber von der Bundesregierung insgesamt und auch von Ländern, dass uns Informationen nicht vorenthalten werden", sagte der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im PHOENIX-Interview. "Der schlimmste Eindruck, der in der Öffentlichkeit entstehen könnte, ist, dass sich nach den massiven Fehlern bei der Suche nach dem Trio jetzt ein Mauern bei der Aufklärung anschließt."
Bei der Klärung, wie eine solche Mordserie möglich war, ist für Edathy die Frage mitentscheidend, was die Sicherheitsbehörden über das Trio und dessen Umfeld zu welchem Zeitpunkt gewusst haben. Grundsätzlich sind für ihn noch viele Fragen ungeklärt. "Ich habe den Eindruck, wir sind dabei, ein Puzzle zusammenzusetzen, und es fehlen noch einige Teile auf dem Brett oder sind noch nicht an der richtigen Stelle." Als Faktoren sieht er die "erhebliche Unterschätzung der Gefährlichkeit von Rechtsextremismus in Deutschland" sowie Kompetenzstreitigkeiten bei der konkreten Ermittlungsarbeit.
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