De Maizière rät CDU zu mehr Gelassenheit/ Vermutlich Niederlage vor Verfassungsgericht bei Homo-Ehe
Bonn (ots)
Bonn/Hannover, 4. Dezember 2012 - Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat seine Partei mit Blick auf schlechte Wahlergebnisse in Städten zu mehr Gelassenheit gemahnt. "Es gibt nicht das urbane Milieu. Was uns ein bisschen als CDU abgeht ist, dass wir etwas gelassener auf Unterschiede von Menschen reagieren. Wir kommen manchmal so gequält und verkniffen daher", sagte er im PHOENIX-Interview auf dem Bundesparteitag der CDU. "Wir können unsere Position vertreten, etwa zu gleichgeschlechtlichen Lebensverhältnissen. Aber das müssen wir nicht so verbiestert tun. Ein großzügige, großbürgerliche Gelassenheit täte uns gut, und die hilft auch in den Städten."
Beim Streit um die steuerliche Gleichstellung homosexueller Paare, die die CDU ablehnt, geht de Maizière davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht im nächsten Jahr von der Politik eine Gleichstellung fordern wird. "Es soll ein Abstandsgebot geben zwischen der klassischen Familie und gleichgeschlechtlichen Lebensverhältnissen", forderte de Maizière. "Wenn wir vor dem Bundesverfassungsgericht verlieren, was ich vermute, dann werden wir das ordnungsgemäß umsetzen. Aber erst dann", sagte er gegenüber PHOENIX.
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