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PHOENIX-Programmhinweis
Freitag, 11. Mai 2001

Bonn (ots)

21.00 Uhr PHOENIX-vis-à-vis:
   Gaby Dietzen im Gespräch mit Edelgard Bulmahn
In den vergangenen Wochen ist das Thema Bildung und Forschung
verstärkt in den Blickpunkt der Politik getreten. Vor einem Jahr
stellte Bundesbildungsmini-sterin Edelgard Bulmahn eine Studie vor,
aus der hervorgeht, dass Deutschland im Vergleich zu anderen
Industrieländern ins Mittelfeld abgeglitten ist. Dieser Misere muss
die SPD-Politikerin Herr werden. So kündigte sie eine Hochschulreform
an, die Juniorprofessoren den Weg in die Wissenschaft und Lehre
erleichtern soll, und forderte einen eigenen Laptop für alle Schüler
bis zum Jahr 2006.
Als im Dezember vergangenen Jahres in England das Klonen
menschlicher Em-bryonen für therapeutische Zwecke genehmigt worden
war, gehörte Edelgard Bulmahn zu denjenigen, die ein derartiges
Gesetz in Deutschland strikt ablehnten.
Die gebürtige Mindenerin verbrachte als Tochter eines
Binnenschiffers ihre er-sten Lebensjahre auf dem Wasser. Nach dem
Abitur lebte Edelgard Bulmahn ein Jahr in einem israelischen Kibbuz
und studierte danach Politische Wissenschaften auf Lehramt. Als 1998
Bundeskanzler Schröder die Studienrätin aus Hannover als Anwärterin
für das Amt der Bundesforschungs- und Bildungsministerin vorstellte,
waren viele überrascht und beobachten seitdem, welche Veränderungen
es mit der zum linken Flügel der SPD gehörenden Hannoveranerin geben
wird.
Wie beurteilt Edelgard Bulmahn selbst ihre Arbeit als
Bildungsministerin? Welche Maßnahmen will sie durchsetzen, um
Deutschland im internationalen Bildungsranking nach vorne zu bringen?
Welche Position hat die Forschungsministerin in der Wertediskussion
um das menschliche Erbgut?
Über diese und andere Themen wird Gaby Dietzen mit Edelgard
Bulmahn sprechen.
8.15 Uhr "... und übermorgen bin ich alt!"
   Eine ganz persönliche Reise in eine ungewisse Zukunft
Kinder denken nicht ans Altwerden, junge Leute auch noch nicht.
Doch mit 35, spätestens mit 40 Jahren beginnt die Sorge um die eigene
Zukunft, rückt das Alter bedrohlich näher. Wie ist das, wenn ich alt
bin? Was ist mit meiner Rente? Bin ich allein oder sind Familie und
Freunde für mich da? - Fragen, die sich die Filmautorin Ulrike
Bremer, 37 Jahre alt, selbst stellt. Sie hat sich auf die Suche nach
Antworten gemacht und ist dabei alten Menschen begegnet,
beeindruckenden und bedauernswerten.
Etwa die 86jährige Tai-Chi-Schülerin, deren Hausgemeinschaft wie
eine Kommune funktioniert. Oder die 60Jährigen, die am liebsten
sofort eine Wohngemeinschaft gründen würden, der 82Jährige, der nicht
mehr gut laufen, dafür aber umso besser Fahrrad fahren kann, und die
alte Dame aus dem Altersheim, die Zeitungsanzeigen aufgibt: Wer
möchte mich besuchen oder wen kann ich besuchen? Traurig das
Schicksal der ehemaligen Wirtsfrau, die sich schon so sehr auf den
gemeinsamen Lebensabend mit ihrem Mann gefreut hatte und jetzt seit
20 Jahren allein zu Hause sitzt. Der Film wagt über private
Einsichten und Ansichten von alten Menschen eine ganz persönliche
Aussicht auf das Alter.
Film von Ulrike Bremer
Zeitgeschichte
   19.15 Uhr Protestgeneration
   Die große Wut - Deutsch-deutsche Erinnerungen an '68
Auch in der DDR gab es 1968 eine Jugendrevolte oder Ansätze davon:
Junge Leute, die wütend aufbegehrten gegen Staat und Gesellschaft.
Was für die einen der Krieg in Vietnam war, war für die anderen die
Zerschlagung des "Prager Frühlings". Viele DDR-Bürger hatten
vergebens gehofft, dass sich mit dem Demokratisierungsprozess in der
Tschechoslowakei auch etwas für sie ändern würde. Der Traum wurde jäh
zerstört. Die ältere Generation und auch die meisten Intellektuellen
der DDR schwiegen, viele Studenten, Schüler, Lehrlinge und junge
Arbeiter aber protestierten, druckten Flugblätter, schrieben
antisowjetische Losungen an Häuserwände, hissten die tschechische
Flagge.
Von der bundesrepublikanischen Studentenbewegung kam kaum
Unterstützung. Hannes Heer, SDS Bonn, und Bernd Rabehl, SDS
West-Berlin, erklären das heute so: Die SDS-Fraktionen orientierten
sich 1968 vor allem an den Ereignissen in China, Kuba, Moskau,
Vietnam - oder waren mit Problemen in der eigenen Organisation
beschäftigt. Da blieb keine Zeit, sich intensiv um das zu kümmern,
was gleich nebenan passierte.
Film von Hannelore Schäfer
Highlights zur Geschichte und Zeitgeschichte
   20.15 Uhr Treibgut des Krieges 
   Flüchtlinge in Berlin 1945
Berlin im Frühjahr 1945. Die Stadt liegt in Schutt und Asche. Nach
der Eroberung durch die Rote Armee herrschen in den ersten Maitagen
Chaos und Anarchie. Plünderungen und Diebstähle gehören zum Alltag.
Verschreckte Gestalten huschen durch die Bombentrümmer. Über ein
Drittel aller Wohnungen ist zerstört. Doch kaum beginnt sich die Lage
zu normalisieren, da zieht auch schon ein gewaltiger Strom von
Flüchtlingen und Rückkehrern auf die Stadt zu: evakuierte Berliner
und aus der Gefangenschaft entlassene Soldaten, vor allem aber eine
ungeheure Anzahl von Vertriebenen aus den Ostgebieten und der
Tschechoslowakei. Allein 1945 werden 1,5 Millionen Flüchtlinge in
Berliner Auffanglagern registriert. Was erwarten sie von der
Reichshauptstadt? Welche Strapazen liegen hinter ihnen und wie werden
sie empfangen? Zeitzeugen erinnern sich an ihre Flucht, ihre Ankunft
in Berlin und ihren Aufenthalt in den Flüchtlingslagern. 
   Film von Rajan Autze (2000)
Rückfragen: 
Tel.: 0228/9584-193
e-mail:  presse@phoenix.de

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