John McCain (US-Senator) zum Syrienkonflikt: "Es ist beschämend, dass die USA keine Führungsrolle übernommen haben"
Bonn (ots)
Bonn/Berlin, 14. Juni 2013 - John McCain, republikanischer US-Senator des Staates Arizona, fordert ein militärisches Eingreifen der amerikanischen Streitkräfte in den Syrienkonflikt und kritisiert die bisherige Zurückhaltung der Obama-Regierung. "Es ist beschämend, dass die USA keine Führungsrolle übernommen haben und Deutschland nicht einbezogen wurde in den Versuch, ein Massaker von Völkermorddimensionen zu verhindern", sagte er im phoenix-Interview (Ausstrahlung Freitag, 14. Juni 2013, ca. 10.10 Uhr). Um den Menschen in Syrien zu helfen, müsse die Lufthoheit des Präsidenten Baschar al-Assad neutralisiert und Sicherheitszonen geschaffen werden - dafür sei auch ein Handeln ohne UN-Mandat wie im Kosovo-Konflikt gerechtfertigt. Ein Sieg Assads sei zwangsläufig ein Sieg für den Iran und "in gewisser Weise Russlands und Wladimir Putins".
In Bezug auf die deutsche Syrien-Politik zeigte sich McCain verständnisvoll, erinnerte jedoch auch an die Folgen vergangener Entscheidungen der Bundesrepublik im UN-Sicherheitsrat. Zwar verstehe er "das Zögern des deutschen Volkes", doch Deutschland habe durch die Nichtbeteiligung der Bundeswehr in Libyen "einen Preis gezahlt, was das Bild in der Öffentlichkeit betrifft". Die Briten und Franzosen seien hingegen "bereit zum Engagement", warteten jedoch darauf, "dass die Amerikaner ihre Führungsrolle" spielten. "Ich glaube, die Geschichte wird hart über uns urteilen", so McCain.
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