Programmhinweis/Sommerprogramm
Dienstag, 24. Juli 2001
Bonn (ots)
9.30 Uhr Ein mörderischer Job 8-teilige Reihe. 2. Teil: Magdalen Nabb & Salvatore Guarnaccia
Eines regnerischen Morgens in England beschloss Magdalen Nabb, Florenz zu ihrer neuen Heimat zu machen, obwohl sie vorher nie in Italien gewesen war und auch die Sprache nicht konnte. Das ist mittlerweile 25 Jahre her. Die einmalige Rennaissance-Kulisse inspirierte sie und so begann sie mit dem Schreiben von Kriminalromanen. Magdalen Nabbs eher untypischer Held ist der behäbige sizilianische Wachtmeister Salvatore Guarnaccia, kein herausragender Analytiker, eher ein ausgezeichneter Menschenkenner. Er hat eines mit seiner Erfinderin gemeinsam: Auch er ist ein Zugereister, der aus der Perspektive des Fremden auf die Stadt Florenz blickt. Häufig dienen der Autorin authentische Mordfälle als Vorlage. Georges Simenon bezeichnete schon den ersten ihrer bisher elf Romane als Meisterwerk.
Film von Andrea Klüting und André Schäfer
12.15 Uhr Erinnern und versöhnen
60 ehemalige Zwangsarbeiter, die auf Einladung eines Dortmunder Vereins für eine Woche in Nordrhein-Westfalen unterwegs sind. Die meisten sind älter als 70 Jahre und doch absolvieren sie hier ein straffes Programm: Empfänge, Begegnungen, Gedenkfeiern und natürlich die Suche nach der ehemaligen Arbeitsstätte. Tränen und Freude in dem Land, in dem sie vor fast 60 Jahren als Sklaven arbeiten mussten.
Film von Thomas Förster
14.45 Uhr PHOENIX-Thema: Gentechnik
Greift der Mensch in die Schöpfung ein, wenn er sich der Gentechnik bedient? Die verschärfte Diskussion der letzten Wochen zur embryonalen Stammzellenforschung greift das PHOENIX-Thema auf und zeigt auch verschiedene Positionen in der Kirche.
* "Umstrittene Gentechnik: Wird der Mensch zum Schöpfer?", aus der Sendereihe Tacheles - Talk am roten Tisch, die Talkshow der evangelischen Kirche * "Wird alles gut? Für einen Fortschritt nach menschlichem Maß", Berliner Rede des Bundespräsidenten Johannes Rau * Sitzung des Deutschen Bundestages: Die Debatte zur Gentechnik * Landtag Nordrhein-Westfalen: Debatte zu Chancen und Risiken der Bio- und Gentechnologie, u.a. mit Wolfgang Clement, Ministerpräsident NRW, SPD, und Jürgen Rüttgers, CDU-Fraktionsvorsitzender NRW.
Wissenschaft und Umwelt 19.15 Uhr Wenn die Natur zuschlägt 4-teilige Reihe. 3. Teil: Der Zorn des Drachen Wie die Chinesen gegen das Hochwasser kämpfen
Unglaublich schnell breitete sich die gelbbraune Brühe der "Jahrhundertflut" im August 1998 aus. Dörfer, Landstraßen und Felder verschwanden in einem See. Stundenlang harrten Gestrandete auf den Dächern ihrer Häuser aus. Vieh ertrank, Kisten, Möbel und Kleider schwammen davon. Als sich die Parteisekretäre schließlich in die Notstandsgebiete bequemten, war es wie stets: Sie richteten ihre "Zentrale" in einem trockenen Gasthaus ein, ließen sich standesgemäß bewirten und riefen den Kommandeuren der Hilfsbrigaden aufmunternde Worte zu.
Ähnlich die Fernsehnachrichten: Die Volksbefreiungsarmee feierte den Sieg an der Wasserfront. Wieder einmal wurden die wahren Täter verschwiegen, wie seit Jahrzehnten. Allein der Natur wurde die Katastrophe angelastet, die alljährlich einen großen Teil Chinas heimsucht. Doch nach der mörderischen Flut von 1998 scheint ein Umdenken eingesetzt zu haben. Chinas Führung lässt seitdem die Medien detailgenau über die wahren Ursachen berichten. Die schreckliche Schadenbilanz der "Jahrhundertflut" muss der Führung einen Schock versetzt haben. Nicht aus Mitgefühl, vielmehr aus Besorgnis um die Macht.
Chinesischer Aberglaube nämlich will in dem zerstörerischen Hochwasser die Rache und Strafe des Flussgottes erkennen, für all das, was die Menschen dem Jangtse angetan haben, vor allem für den Bau des Drei-Schluchten-Staudamms.
Also durften Chinas Ökologen endlich ihre Erkenntnisse veröffentlichen. Sie dienen jetzt als Grundlage für eine veränderte Politik. Hinter der mörderischen Flut steckt menschliches Fehlverhalten. Die Ursachen sind eindeutig auszumachen: Abholzung, Bodenerosion, Besiedelung von Überlaufflächen. Erst dadurch kommt es zu den riesigen Überschwemmungen.
Film von Joachim Holtz (2000)
20.15 Uhr California Dreamin' 4-teilige Reihe. 2. Teil: Goldrausch
Bodie, 2000 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, war einmal die zweitgrößte Stadt Kaliforniens. Heute ist Bodie eine Geisterstadt, die von Rangern bewacht wird. Touristen würden Bodie sonst Stück für Stück als Souvenir nach Hause tragen - zur Erinnerung an den ersten kalifornischen Goldrausch, Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Gier nach schnellem Geld und Glück hat man hier zur Weltanschauung erhoben. Rock-Millionäre und Hollywood-Mogule, Software-Könige und Spekulanten - in Kalifornien hofft jeder auf seine Version des Klassikers: vom Tellerwäscher zum Millionär.
Der zweite Teil der Reihe zeigt die Sonnen- und Schattenseiten des Goldrauschs: von Jamie Zawinski, dem Erfinder des ersten Internet-Browsers, bis zu Julia Butterfly Hill, die zwei Jahre lang auf einem 70 Meter hohen Redwood-Baum lebte, im Kampf gegen die Barone der Holzindustrie.
21.00 Der Ballon-Marathon 2-teilige Reihe. 2. Teil: In 20 Tagen um die Welt
Am 1. März 1999 starteten Bertrand Piccard und Brian Jones einen weiteren Versuch, die Erde in einem Ballon zu umrunden. Die Winde waren günstig, doch unerwartete technische Störungen, heftige Stürme in großer Höhe und komplizierte Kursänderungen, weil Äthiopien und China keine Erlaubnis zum Überfliegen ihrer Territorien gaben, erschwerten die Expedition auf dramatische Weise. Aber die Piloten ließen sich nicht entmutigen. Nach 20 Tagen erreichten sie die Ziellinie und wenig später einen sicheren Landeplatz in Ägypten. Sie hatten das Rennen gewonnen!
Film von Garfield Kennedy (2000)
23.15 Uhr Unter Kreuz und Knute 2. Teil: Zeit der Wirren - Zeit des Ruhms
Die "Smuta", die "Zeit der Wirren" an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, war gekennzeichnet durch die Verelendung der ländlichen Volksmassen in der Leibeigenschaft, durch Bauernaufstände und Kosaken-Revolten, durch Bürgerkrieg, Pest und religiösen Zwiespalt. Russland, so schien es, drohte unterzugehen, zumal das mit Litauen verbündete Polen - der historische Rivale im Westen - die Zarenkrone anvisierte. Auf dem Höhepunkt des Existenzkampfes des Moskauer Staates konnte sich eine polnische Garnison sogar im Kreml festsetzen, ehe sie vom Volkszorn vertrieben wurde. An die Spitze der russischen Selbstbehauptung setzte sich schließlich wieder die Orthodoxe Kirche, und als 1613 die neue Dynastie der Romanows an die Macht kam, stabilisierte sich die Lage. Aus der allmählichen Wiederherstellung der Zaren-Autokratie erblühte Ende des 17. Jahrhunderts die großartigste Periode der russischen Geschichte: die Regentschaft Peters I., der nach seinem Sieg über die Schweden als Peter der Große in die Geschichte eingegangen ist.
Film von Peter Scholl-Latour
0.00 Uhr Unter roten Fahnen 2. Teil: Lenins Testament - Die ganze Wahrheit
Im Dezember 1922 begann Lenin, eine geheime Rede zu verfassen. Die endgültige Version steckte er in einen versiegelten Umschlag und wollte sie am 12. Partei-Kongress im März 1923 verlesen. Am 9. März aber wurde er Opfer eines Anschlags. Danach konnte er nur noch einzelne Silben äußern: "vot, vot" (hier, hier), "s'zd, s'zd" (Kongress, Kongress).
Lenins Testament, soweit es bekannt wurde, enthielt bemerkenswerte Aussagen. Darin kritisierte er Stalins Vorgehensweise und empfahl , ihn aus dem Amt des Generalsekretärs zu entfernen.
Diese Sendung beschäftigt sich mit der Wendung des Schicksals, die Lenin um seine Rede brachte, und Stalin die Gelegenheit gab, seinen Weg zur Macht skrupellos weiter zu verfolgen.
Film von Cenwyn Edwards (2001)
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