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PHOENIX

Phoenix - Programmhinweis
Sommerprogramm
Montag, 27. August 2001

Bonn (ots)

9.30 Uhr Der Waldmensch von Lettland
"Ich besaß nur die Freiheit des Waldes und lebte wie in einem
offenen Grab." Mehr als fünf Jahrzehnte versteckte sich der heute
70jährige Janis in einem abgelegenen Waldstück in Lettland.
   Er war 1944 vor der Roten Armee dorthin geflohen, die ihn
zwangsrekrutieren wollte. Die Nachbarn im Dorf hielten ihn für tot.
Seine Schwester versorgte ihn gelegentlich. Von ihr bekam er in den
60er Jahren ein Radio geschenkt. Dieses wurde sein einziger Kontakt
zur Außenwelt. Aus dem Radio erfuhr er die Veränderungen in der
Sowjetunion. Die führten schließlich dazu, daß er sich nach 51 Jahren
traute, sein Versteck aufzugeben. Sein Glauben habe ihm dabei
geholfen, erzählt Janis, die vielen Jahre der Einsamkeit
durchzustehen und die Überzeugung, daß Lettland wieder unabhängig
werde.
   Film von Dietmar Barsig (1995)
09.45 Uhr Durch den wilden Osten
   Wo geht's hier nach Europa
Während die Europäische Union noch über das Beitrittsdatum und den
Kreis der neuen Mitgliedsländer im Osten streitet, hat sich das Team
auf eine Entdeckungsreise durch Mittelosteuropa gemacht. Die
Reportage führt von der griechisch-bulgarischen Grenze bis nach St.
Petersburg in Russland. Mit Hoffnungen und Ängsten blicken die
Menschen vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee auf Europa. Mancher fragt
sich, ob er im Westen nicht besser leben könnte, aber die meisten
wollen dort bleiben, wo sie zu Hause sind. Die Reportage fragt: "Wo
geht's hier nach Europa?" und zeigt Geschichten vom Aufbruch in neue
Zeiten, aber auch vom Stillstand. Hintergrund der Erkundungsreise ist
die bevorstehende EU-Osterweiterung, das ehrgeizigste Projekt, das
sich die Europäische Gemeinschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts
vorgenommen hat.
Die estnische Stadt Narva ist die Trennlinie zwischen westlicher
Welt und dem darbenden Russland. 95 Prozent der Einheimischen sind
eigentlich Russen, wollen aber in Estland bleiben, wo Gehälter und
Renten pünktlich gezahlt werden. Erstaunliche Erfahrungen konnten die
Autoren am Ende der Reise in St. Petersburg machen. Dort werben
westliche Firmen um Computerspezialisten der örtlichen Universität.
   Film von Peter Frey, Dietmar Barsig, Susanne Gelhard, Karl
Hinterleitner und Michael Schmitz (2001)
14.30 Uhr PHOENIX VOR ORT:
   Berlin: Pressekonferenzen der Parteien zu aktuellen Themen
   anschl.
   PHOENIX - Thema: Landminen
Noch immer fordern Tretminen zahlreiche Todesopfer in aller Welt
oder verursachen grausame Verstümmelungen. Für die Abschaffung dieser
tückischen Waffen kämpft seit Jahren u.a. Rupert Neudeck von Cap
Anamur, aber auch Lady Di hatte sich für ein Verbot der Landminen
eingesetzt. Wie steht es heute um die Landminen? Gibt es Aussicht auf
einen endgültigen Verzicht?
   PHOENIX zeigt Veranstaltungen des Lew-Kopelew-Forums.
* Einsatz am Limpopo
   Minenräumung in Mosambik
   Film von Wolfgang Luck, WDR/2000
   * "Landminen - das Ende einer  Waffengattung" - Streitgespräch des
   Lew-Kopelew-Forums, u.a. mit Klaus Kinkel, FDP, ehem.
   Bundesaußenmini-ster, Angelika Beer, B'90/Grüne,
   verteidigungspolitische Sprecherin, und Rupert Neudeck, 
   Cap Anamur, Köln.
   * Lew-Kopelew-Forum 2001 -  Preisverleihung an den Verein zur
   Räumung von Landminen, "Halo Trust", u.a. mit Bundestagspräsident
   Wolfgang Thierse, ARD-Vorsitzenden Fritz Pleitgen und 
   Guy Willoughby, Halo Trust
Das Porträt
   19.15 Uhr Die großen Clans
   3-teilige Reihe, 2. Teil: Rothschilds und Spencers
In dieser Folge geht es um eine der ältesten und einflussreichsten
Familien des britischen Königreichs: Die Spencers - verwandt und
verschwägert seit dem 17. Jahrhundert mit den Herzögen von
Marlborough und Devonshire, aber auch mit den Churchills. Wirklich
prominent wurden sie aber erst durch Diana Spencer. Diese Folge
stellt anhand neuester Erkenntnisse dar, wie sich die Schlinge immer
enger um Lady Di zog. Und auch über die Zukunft Englands lässt sich
einiges sagen: Sie hängt nicht zuletzt von den Spencers ab, denn
Prince William und Prince Harry sind, wenigstens zur Hälfte,
Spencers. Und sie schlagen, so sagt man, mehr in diese Richtung als
in die der Windsors.
Eine andere Familie, die der Film porträtiert, sind die
Rothschilds aus dem Frankfurter Ghetto, die schon Napoleons Kriege
finanzierte und damit reich wurde. Ein enges Netz aus Banken,
Industrie-Beteiligungen und politischem Einfluss sichert ihre Macht
auch für die Zukunft.
   Film von Gero von Boehm (2001)
20.15 Uhr Hitlers Frauen
   6-teilige Reihe, 2. Teil: Magda Goebbels - Die Gefolgsfrau
Sie war die schillerndste Persönlichkeit unter Hitlers Frauen -
und vereinigte in sich die meisten Widersprüche: Magda Goebbels. Er
sei ihr Gott und Teufel zugleich, sagte sie über Josef Goebbels, den
fanatischsten unter Hitlers Paladinen. Die Ehe kam auf Wunsch des
"Führers" zu Stande. Magda Goebbels erfüllte alle Erwartungen: Sie
wurde die Vorzeigefrau des "Dritten Reiches", gebar sechs Kinder,
propagierte stolz die "deutsche Frau" an Heim und Herd als Ideal und
zeigte sich als elegante Gastgeberin der gehobenen Gesellschaft.
Magda Goebbels war eine Frau der Extreme. Mit 19 Jahren heiratete sie
Günther Quandt, einen der reichsten Männer Deutschlands. Sie begann
eine Affäre mit Chaim Vitaly Arlosoroff, einem der Gründerväter
Israels. Aus der Buddhistin wurde eine überzeugte Zionistin. Ihre Ehe
mit Millionär Quandt scheiterte. Arlosoroff fiel einem Attentat zum
Opfer. Doch ihr Leben nahm eine erneute Wendung, als sie 1930 Joseph
Goebbels als Redner im Sportpalast hörte. Fasziniert von dessen
Rhetorik suchte sie seine Nähe. Aber geheiratet hat sie Goebbels, um
ihrem wahren Idol nahe zu sein: Adolf Hitler.
   Film von Peter Hartl und Anja Greulich (2001)
23.15 Uhr Kinder der Welt
   ...denn ihrer ist das Himmelreich
   Betrachtungen über unseren Kindheitsbegriff
Im ersten Film dieser Reihe wird der westliche Kindheitsbegriff
problematisiert. Eine kindliche Welt, die behütet und getrennt von
der Welt der Erwachsenen besteht, existiert in Europa erst seit
einigen hundert Jahren. Kinder mussten keine Verantwortung mehr
übernehmen, sie wurden für unmündig erklärt. Dieser Kindheitsbegriff
wurde auch auf "primitive" Völker übertragen. Auch sie wurden zu
Kindern erklärt, die, sobald sie nicht den westlichen Normen
entsprachen, erzogen werden mussten. Bei den bolivianischen
Tieflandindianern z.B. gibt es Kindheit und Erziehung in unserem
Sinne nicht, da die Kinder, orientiert am Vorbild der Erwachsenen,
selbstverständlich in die Gemeinschaft hinein wachsen.
   Film von Gordian Troeller und Marie-Claude Deffarge (1984)
Neue 4teilige Reihe
   00.00 Uhr Die Alpen
   1. Teil: Die Spitze des Eisbergs - Mont Blanc
Im zusammen wachsenden Europa verstehen sich die Bewohner des
Alpenraums zunehmend als grenzüberschreitende Schicksalsgemeinschaft,
verwöhnt mit einer großartigen Naturlandschaft, konfrontiert mit
ähnlichen Problemen, verbunden durch gemeinsame Wurzeln und Kulturen.
   Mit 4807 Metern ist der Mont Blanc der höchste Alpengipfel. Seit
der Erstbesteigung im Jahr 1786 haben Alpinismus und Tourismus
Chamonix zum Mekka der Alpenurlauber gemacht. Hier sind Fluch und
Segen des Tourismus-Booms auf engstem Raum vereint: eine
wirtschaftlich blühende Alpenstadt vor atemberaubender Kulisse, dank
der Aiguille-du-Midi-Bahn erschlossen bis auf 3800 Meter, überlaufen
von Besuchern aus aller Welt, aber auch heimgesucht von Lawinen,
Berg- und Brandkatastrophen.
   2. Teil "Leben unterhalb des ewigen Schnees" am Dienstag, 28.
August, 00.00 Uhr
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193 
e-mail:  presse@phoenix.de

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