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Phoenix-Programmhinweis
Sommerprogramm
Dienstag, 28. August 2001

Bonn (ots)

10.00 Uhr Essig
   Der saure Bruder des Weins
Essig und Öl gehören - wie Salz und Pfeffer - auf jeden Tisch. Der
Essig blieb jedoch lange das Stiefkind des Würzens. Inzwischen weiß
man guten Essig auch in Deutschland zu schätzen. Mit dem Aceto
Balsamico aus Italien kommt ein Hauch von Süden in die Speisen.
   Film von Margaret Ruthmann und Gerd Tockan (2000)
13.15 Uhr Öko-Kuh und Fließband-Bulle
   Wie deutsche Bauern Rinder mästen
Der Film zeigt die Lebenswege zweier Fleischrinder, eines aus
konventioneller und eines aus ökologischer Produktion. Zweieinhalb
Jahre dauerte die Arbeit an dem Beitrag - vor allem deshalb, weil
sich die konventionellen Erzeuger anfangs ungern in die Karten
schauen ließen. Da galt Deutschland noch als BSE-frei, und alle waren
stolz darauf. Gegen Ende der Dreharbeiten spitzte sich die Situation
zu: Jetzt ist auch Deutschland BSE-Land, und die konventionellen
Mäster, Viehhändler und Fleischfabrikanten sehen sich von heute auf
morgen in ihrer Existenz bedroht - auch dann, wenn sie keinen
BSE-Fall im Stall haben. Die Tiere sind fast unverkäuflich. Im Hof
von Ökobauern dagegen Sonderschichten - die Nachfrage kann kaum noch
befriedigt werden.
Eines wird klar: Nur der Verbraucher kann über seine
Kaufentscheidung die Qualität der Lebensmittelproduktion nachhaltig
beeinflussen.
   Film von Klaus Deckert und Erika Kimmel (2001)
14.45 Uhr PHOENIX - Thema: Gentechnik
Greift der Mensch in die Schöpfung ein, wenn er sich der
Gentechnik bedient? Die verschärfte Diskussion der letzten Wochen zur
embryonalen Stammzellenforschung greift das PHOENIX-Thema auf und
zeigt auch verschiedene Positionen in der Kirche.
* "Umstrittene Gentechnik: Wird der Mensch zum Schöpfer?", aus
     "Tacheles - Talk am roten Tisch: Die Talkshow der Evangelischen
     Kirche"
   * "Wird alles gut? Für einen Fortschritt nach menschlichem Maß",
     Berliner Rede des Bundespräsidenten Johannes Rau
   * Sitzung des Deutschen Bundestages: Die Debatte zur Gentechnik
   * Landtag Nordrhein-Westfalen: Debatte zu Chancen und Risiken der
     Bio- und Gentechnologie, u.a. mit Wolfgang Clement,   
     Ministerpräsident NRW, SPD, und Jürgen Rüttgers,    
     CDU-Fraktionsvorsitzender NRW
Wissenschaft und Umwelt
   Neue 3-teilige Reihe
   19.15 Uhr Die Seuchen
   1. Teil: Tuberkulose - Das romantische Fieber
Tuberkulose ist auch heute noch die häufigste Infektionskrankheit.
Der Film zeigt, woher die Krankheit kam und wie sie sich ausbreitete.
Er beschreibt, wie sich ihr Ansehen in der Gesellschaft wandelte, von
einer zuerst romantisch verklärten Krankheit der jungen Elite zu dem,
was sie tatsächlich war: Eine Krankheit des Elends. Einer der
prominentesten Tuberkulosekranken war Franz Kafka. Am Beispiel seines
Krankheitsverlaufs schildert der Film die Symptome der Seuche und das
schreckliche, lange Sterben der Schwindsüchtigen. Erst mit der
Entdeckung des Erregers durch Robert Koch, mit der Entwicklung der
Röntgendiagnostik und einer wirkungsvollen Antibiotika-Therapie ist
die Krankheit besiegt worden - so scheint es.
   Film von Ulrich Knödler und Martin Thoma (2000)
   2. Teil "Cholera - der gelbe Wind" folgt am Dienstag, 4.
September, 19.15 Uhr
20.15 Uhr Hitlers Frauen
   6-teilige Reihe. 3. Teil: Leni Riefenstahl - Die Regisseurin
An ihr scheiden sich bis heute die Geister: Sie schuf den "schönen
Schein" der Diktatur, bannte den Wahn vom "Herrenmenschen" auf
Zelluloid und wird dennoch auf Filmhochschulen in aller Welt als
Vorbild genommen. Ihre Karriere begann als Tänzerin und
Schauspielerin. Zu ihren Bewunderern gehörte auch Hitler. Er
beförderte sie nach 1933 ins Regiefach mit dem Auftrag, die
Reichsparteitage der NSDAP in Spielfilmlänge festzuhalten. Nach einem
misslungenen Versuch erstellte sie 1934 mit großem Aufwand den
"Triumph des Willens": Faschismus pur in bewegten Bildern. Auch die
beiden Olympiafilme Riefenstahls von den Sommerspielen 1936 in Berlin
dienten der Selbstdarstellung des Regimes und spiegelten in der
Inszenierung perfekter körperlicher Ästhetik Elemente des
NS-Rassenwahns wider. Doch nach Kriegsausbruch wurde es still um die
Regisseurin des Diktators. Einen Einsatz als Berichterstatterin einer
Propagandakompanie in Polen brach sie angesichts eines vor ihren
Augen angerichteten Blutbades ab. In diesem Film bilanziert die heute
98-Jährige ein bewegtes Leben, das von großen Fehlern und großen
Leistungen geprägt ist.
   Film von Sebastian Dehnhardt und Friederike Dreykluft (2001)
23.15 Uhr Kinder der Welt
   Im Schatten der Götter - Anspruch und Wirklichkeit in Indien
Kleinkinder gelten im Hinduismus als gottähnliche Geschöpfe, denen
alles erlaubt ist und die im Zentrum vieler Zeremonien stehen. Vor
allem in ländlichen Gebieten prägt der Hinduismus das Leben in der
Gemeinschaft. Frauen stehen dabei auf der untersten Stufe. Schon die
Geburt eines Mädchens wird als Unglück erlebt, da die Familie eine
hohe Mitgift zahlen muss, um sie zu verheiraten. Offiziell ist die
Mitgift zwar verboten, doch würde kein Mann sich ohne sie zur Ehe
bereit erklären. Auch Kinderarbeit darf es eigentlich nicht geben.
Ein Regierungsbeamter, der die Dreharbeiten ständig begleitete, hatte
Order, darauf zu achten, dass arbeitende Kinder nicht gefilmt werden.
Es wurde auch die Erlaubnis verweigert, bei dem Volk der Muria im
Norden Indiens zu filmen, da dort schon die Kinder sexuelle
Beziehungen haben, was als moralisch verwerflich gilt und dem Ansehen
Indiens schaden könnte.
   Film von Gordian Troeller (1984)
00.00 Uhr Die Alpen
   4-teilige Reihe. 2. Teil: Leben unterhalb des ewigen Schnees
Das Gebiet unterhalb des ewigen Schnees ist für Mensch und Tier
ein besonderer Lebensraum. Vor etwa 50 Jahren hat der Wandel der
alpinen Bewirtschaftung begonnen und setzt sich bis heute fort. Die
gravierenden Folgen werden in einem über den ganzen Alpenraum
angelegten EU-Forschungsprojekt untersucht. High-Tech liefert
Erkenntnisse über die Bewohner des Graslandes oberhalb der
Waldgrenze: Murmeltiere, die mit Radiosendern ausgerüstet wurden,
übermitteln Daten über ihre Gewohnheiten. Warum sind die Alpen auch
für das Rindvieh gesund? Liefern Kühe nach einem Sommer auf der Alp
wirklich mehr Milch und besseres Fleisch? Stimmen ökologische Bilanz
und Kosten-Nutzen-Rechnung? Antworten gibt eine Untersuchung der
Eidgenössischen Technischen Hochschule in der Albula-Region.
   Film von Wolfgang Frei (2000)
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
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