Phoenix PROGRAMMHINWEIS
Freitag, 7. September 2001
Bonn (ots)
21.00 Uhr PHOENIX - vis-à-vis: Martin Schulze im Gespräch mit Claus Hipp
"Dafür stehe ich mit meinem Namen." Mit diesem Slogan garantiert der Babykosthersteller Claus Hipp seit Jahren kritischen Eltern, dass seine Produkte gesund und im Einklang mit der Natur hergestellt werden. Das bayerische Familienunternehmen Hipp gilt inzwischen als weltweit größter Verarbeiter organisch- biologischer Rohstoffe, die ohne Kunstdünger und Spritzmittel erzeugt werden. Selbst gegen Weltkonzerne wie Nestlé oder Milupa kann sich der mittelständische Unternehmer Hipp mit seinem naturnahen Konzept behaupten.
Als junger Mann träumte Claus Hipp von einer Karriere als Maler oder Schauspieler. Doch er studierte Jura. Nebenher schnupperte er in das Filmbusiness hinein und verdiente sich als Stuntman etwas dazu, er doubelte sogar Curd Jürgens und ritt mit Liselotte Pulver in Drehpausen aus. Trotzdem hat Claus Hipp nie bedauert, den elterlichen Betrieb übernommen zu haben. Sehr früh stellte er auf ökologischen Landbau um und wurde zunächst belächelt. Doch der Erfolg gab ihm recht. Später bezog er in seine ökologischen Überlegungen auch die Produktionsverfahren des Unternehmens ein. Zuletzt fand er eine Möglichkeit, die Kohlendioxidemission des Unternehmens um 75 Prozent zu reduzieren. Claus Hipp fährt wenn möglich Fahrrad. Sein Mercedes wird der mit Pflanzenöl betrieben.
Neben dem erfolgreichen Ökomanager gibt es aber auch den Künstler Hipp, der im Münchner Behördenorchester mit Begeisterung Englischhorn und Oboe spielt. Als Nikolaus Hipp hat er nebenher einen seiner Jugendträume verwirklicht und sich als Maler international einen Namen gemacht. Der promovierte Jurist unterrichtet sogar als Kunsterzieher.
Sein Leben sieht der überzeugte Christ und Vater von fünf Kindern "als Verflechtung von mehreren mir lieb gewordenen Beschäftigungen, die einander im Gleichgewicht halten."
Foto: www.ard-foto.de
13.30 Uhr Connect Europa: Kandidat Tschechische Republik
"Connect Europa" macht Station in Prag, Karlsbad, Pilsen, Budweis, Skoda, Turnov und Königsgrätz und stellt dort kulturelle Highlights und namhafte Persönlichkeiten - wie den Maler Jan Soudek und den weltbekannten Musiker Ivan Kral - vor. Daneben steht die politische, soziale und wirtschaftliche Lage des NATO-Erweiterungskandidaten Tschechien im Mittelpunkt der Sendung.
Schauspieler, Autor, Theater- und Filmregisseur Zdenek Sverak, der mit seinem "Oscar"-preisgekrönten Film "Kolja" weltweit bekannt wurde, präsentiert die Tschechische Republik.
Film von Andreas Forst (2001)
14.30 Uhr Jeder Schritt kann tödlich sein
Der Krefelder Hendrik Ehlers ist in Angola als Minenräumer unterwegs. Er ist Chef der Stiftung "Menschen gegen Menschen" und, wie er selbst sagt, seit Jahren auf den Schlachtfeldern Afrikas zu Hause. Wolfgang Luck war bei den lebensgefährlichen Räumaktionen vor Ort. Die Sprengungen der Minen erfolgen stets zur gleichen Zeit am Abend, damit die Bevölkerung nicht an einen erneuten Rebellen-Angriff glaubt.
Film von Wolfgang Luck (2001)
Neue 4-teilige Reihe Zeitgeschichte 19.15 Uhr Zivilcourage 1. Teil: Die Ulmer Abiturienten und die "Weiße Rose"
Zivilcourage ist eine seltene Tugend. In dieser Reihe werden Geschichten von Menschen erzählt, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Situationen Zivilcourage zeigen. Von Menschen, die den Mund aufmachen, widersprechen oder sich anders verhalten, als der Staat oder das Gros der Gesellschaft es von ihnen erwarten.
Im Mittelpunkt der ersten Folge stehen die sogenannten "Ulmer Abiturienten", eine Schülergruppe, die zunächst unabhängig von der "Weißen Rose", später inspiriert vor deren Flugblättern, selbst passiven Widerstand gegen das Naziregime leistete und zu diesem aufrief. Sie sorgten für Verbreitung der Flugblätter über München hinaus, verteilten sie auch in Ulm, Stuttgart und anderen Städten. Ihre Schicksale sind weit weniger bekannt als die der Mitglieder der "Weißen Rose". In den Erinnerungen einiger Schüler wird deutlich, wie jeder einzelne aus unterschiedlichen Motiven und unter unterschiedlichen Voraussetzungen zum inneren und äußeren Widerstand gegen das Regime fand. Aber auch die Geschichte der "Weißen Rose" selbst, deren Ideen und Aktionen die Ulmer ja weiterführten, wird noch einmal erzählt. Es wird deutlich, dass der Kreis der Widerständler und Sympathisanten um Sophie und Hans Scholl größer war als der der Freunde und Verwandten und dass ihr Protest nicht ohne Wirkung blieb, auch wenn sie selbst dafür mit dem Leben bezahlen mussten.
Film von Sibylle Tiedemann (2000) 2. Teil "Der Streit ums Gewissen - die ersten Wehrdienstverweigerer" , Freitag, 16.9., 19.15 Uhr
Highlights zur Geschichte und Zeitgeschichte 20.15 Uhr Frauen in Uniform Wehrmachtshelferinnen im Zweiten Weltkrieg
Eine halbe Million Frauen taten oft Jahre lang Dienst in der Wehrmacht, und dennoch weiß man bis heute sehr wenig darüber. Waren es zunächst Freiwillige, die sich zum Dienst meldeten, so wurden ab 1941 über den Kriegshilfsdienst viele Frauen zwangsverpflichtet, und seit der Niederlage bei Stalingrad wurden immer mehr Soldaten durch Helferinnen ersetzt. Mit der Propagierung des Totalen Krieges schließlich wurden noch einmal 150.000 Frauen zur Luftwaffe und Luftabwehr geschickt.
Nach dem Krieg scheint sich kaum jemand für die Einsätze der Frauen interessiert zu haben, und viele Betroffene konnten oder wollten nicht über ihre Wehrmachtserfahrungen sprechen. Der Film begibt sich auf Spurensuche, fragt Zeitzeuginnen nach ihren Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen, fragt nach der weiblichen Teilnahme am Eroberungs- und Vernichtungskrieg.
Film von Gabriele Trost (2001)
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