Friedrich (FDP): Bahn-Chef muss Konsequenzen ziehen
Hansen
(Transnet): Bahn keine Spielwiese für Politiker
Bonn (ots)
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Horst Friedrich, hat Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hart attackiert und von ihm Konsequenzen gefordert. "Irgendwann muss der, der das Ganze nach außen verantwortet - und das ist nun einmal der Vorstandsvorsitzende - Konsequenzen ziehen", sagte Friedrich in der Sendung "Berliner PHOENIX-Runde" mit dem Thema "Zug um Zug - Die Bahn auf dem Abstellgleis?". Friedrich zitierte in diesem Zusammenhang das Sprichwort, nach dem "der Fisch immer vom Kopf zu stinken beginnt".
In der gleichen Sendung zeigte sich der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, erstaunt darüber, dass die FDP einen Wirtschaftsprüfer zur Untersuchung der Bahn-Bilanz beauftragt hat. Der Prüfer war zu dem Schluss gekommen, dass die Bilanzen manipuliert worden seien. Als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender behalte er sich rechtliche Schritte gegen diese Vorwürfe vor, sagte Hansen an den FDP-Politiker Friedrich gerichtet. "Wenn Sie der Meinung sind, dass die Bilanzen manipuliert sind, dann bitte schalten Sie die Staatsanwaltschaft ein, aber wenden Sie sich nicht an die Medien", so der Gewerkschaftsvorsitzende. "Die Bahn AG ist keine Spielwiese für Politiker, die sonst keine Felder finden, bei denen sie sich profilieren können."
Eine positive Zwischenbilanz zog Hansen aus der aktuellen Diskussion über das neue Tarifsystem der Bahn. "Damit zeigt sich doch jetzt ganz deutlich, dass die Bahn als Aktiengesellschaft in der Marktwirtschaft angekommen ist", so der Gerwerkschaftsvorsitzende. "Der Kunde hat seine Kritik geäußert. Jetzt werden die Konsequenzen daraus gezogen und man richtet sich nach den Wünschen des Kunden." Das Prinzip funktioniere und "jetzt muss ordentlich repariert werden, was falsch gelaufen ist", forderte Hansen. Nachdem die niedrigere Stornogebühr wieder gelte, müsse nun das nächste Thema die Bahncard sein. Er schlug eine so genannte "Bahncard plus" vor, die Rabatte von mehr als 50 Prozent biete.
ots-Originaltext: Phoenix
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