Scholl-Latour: Rüstungsausgaben zu niedrig
"Deutschland nicht
minder gefährdet"
Bonn (ots)
Mehr Geld für die Rüstung hält der Publizist und Nahost-Experte Peter Scholl-Latour für erforderlich. Im Fernsehsender PHOENIX sagte Scholl-Latour: "Das werfe ich den Deutschen vor, dass sie im Grunde die Rüstungsausgaben auf Niedrigstniveau halten." Die sei schändlich. "Die Leute, die meinen, sie könnten dann ihre Renten in 30 Jahren kassieren, wenn die Sicherheit nicht stimmt", seien auf dem falschen Weg. In Deutschland solle man sich nicht einbilden, "dass wir minder gefährdet sind", so der Publizist. "Wenn ich die deutschen Nachrichten sehe, die völlig beherrscht sind von dieser Wohlstandsdiskussion, und denke daran, dass in 30 Jahren die Situation völlig anders sein kann", dann sei dies alles völlig blödsinnig. Die Deutschen, die "den Abgrund des Horrors selber erlebt und angestiftet haben", dürften nicht "auf einmal auf die Gutmenschenmentalität umstellen und meinen, die Welt sei gut und die Menschen seien lieb. Nein, das sind sie eben nicht", so Scholl- Latour. Die zahlreichen Verschwörungstheorien zu den Attentaten vom 11. September 2001 erklärte der Nahost-Experte für abwegig. Es könne zwar sein, "dass die Darstellung, die wir bis jetzt hatten, nicht komplett ist." So habe etwa der pakistanische Präsident Musharraf gesagt, dass die Anschläge "nicht in den Höhlen des Hindukusch geplant worden" seien. "Und die Studentenbuden in Hamburg waren vielleicht eine Relaisstation. Aber es gab die Schaltstellen und ich sage nicht, das ist das FBI oder die CIA oder Mossad gar. Sondern ich sage: Das kann etwa in saudischen Palästen passiert sein und dann irgendwelche Leute auch in den Vereinigten Staaten, die das mit vorbereiten mussten. Jedenfalls diese Verschwörungstheorien teile ich absolut nicht."
ots-Originaltext: Phoenix
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