Johann Saathoff (SPD): Brauchen mit Russland "Wandel durch Handel 2.0"
Bonn/ Emden (ots)
Der Russland-Koordinator der Bundesregierung, Johann Saathoff (SPD), fordert im Umgang mit Russland einen "Wandel durch Handel 2.0". "Meine Hoffnung ist, dass wir Dinge identifizieren, in denen wir Gemeinsamkeiten entwickeln können, und über diese Zusammenarbeit auch andere Dinge miteinander besprechen, die besprochen werden müssen. Willy Brandt und Egon Bahr hätten gesagt: 'Wandel durch Handel', ich würde sagen: 'Wandel durch Handel 2.0'", so Saathoff bei phoenix im Vorfeld des Treffens zwischen US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin in Genf. Ein mögliches Gebiet wäre aus seiner Sicht die Wasserstoff-Technologie. "Traditionell ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland auf Rohstoffressourcen ausgelegt, es geht bisher vor allem um Erdgas und Rohöl, das muss aber nicht so bleiben. Das Rohöl der Zukunft ist Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen. Die Potenziale für erneuerbare Energien liegen in Russland auf der Hand. Die Entscheidungen dafür müssen allerdings jetzt getroffen werden", so Saathoff. Für ihn sei das "ein Potenzial, mit dem man gut anfangen kann, wieder in vernünftige Gespräche zu kommen, um darüber vielleicht Abrüstungsvereinbarungen zu finden", aber auch "Menschenrechts-Themen nochmal zu adressieren." Bei all den Schwierigkeiten, die derzeit das Verhältnis betrüben, dürfe man nicht vergessen, dass Russland ein Teil Europas sei und einen enormen Anteil an europäischer Geschichte und Kultur habe.
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