DKG-Vorstandschef Gaß fordert bundesweite 2G-Regelung, Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und einen nationalen Krisenstab
Bonn (ots)
Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, hat der Politik im Zusammenhang mit der Zuspitzung der Corona-Situation in Deutschland schwere Versäumnisse vorgeworfen und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sowie eine bundesweite 2G-Regelung gefordert. "Wir halten die politische Steuerung dieser Pandemie für defizitär", so Gaß im Fernsehsender phoenix. Man gehe jetzt in den Herbst mit hohen Inzidenzen "und einer absolut unvorbereiteten Bevölkerung". Offenbar habe die Politik angenommen, dass Ende des Jahres alles vorbei sei und zudem die Illusion besessen, dass sich mehr Menschen impfen lassen würden. Das Ergebnis dieser Fehleinschätzungen sehe man jetzt. Die Booster-Impfungen in den Altersheimen sei "deutlich zu niedrig. Hier drohen uns noch gravierendere Konsequenzen". Schon jetzt sei zudem klar, dass die Zahl der bislang 3.100 Intensivpatienten mit einer Corona-Erkrankung in zehn Tagen auf 4.000 ansteigen werde.
"Jetzt muss 2G sofort in allen Bundesländern umgesetzt werden, zunächst einmal in denen, die höhere Inzidenzzahlen haben", meinte der DKG-Vorstandsvorsitzende. "Und wir brauchen die konsequente Anwendung weiterer Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Das ist zwingend erforderlich", so Gaß weiter. Auch dürfe man seitens der Politik keine weitere Zeit bei der Wiedereröffnung der Impfzentren verstreichen lassen, um die Booster-Impfungen voranzubringen. Zudem forderte der DKG-Chef die Einsetzung eines Gremiums aus Experten, Praktikern und Politikern, um die Situation steuern zu können. "Wir brauchen endlich einen nationalen Krisenstab, der kontinuierlich zusammensitzt und berät, was die nächsten Schritte sind, und der vor allem für Akzeptanz sorgt und nicht für einen vielstimmigen Chor von allen möglichen Vorschlägen, die dann im Raum stehen", meinte Gaß.
Kritik übte Gaß auch an den politischen Beschlüssen, die epidemische Notlage Ende des Monats für beendet zu erklären. Bei den Bürgern sei dies als Signal verstanden worden, wonach man das Schwerste überstanden habe. "Es war die falsche politische Botschaft in diesem Moment", erklärte der DKG-Vorstandsvorsitzende.
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