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Katrin Saß: "Das haben wir so mit 'Lenin' nicht gemeint"
Maria Schrader: "Im Filmbereich ist Deutschland Dritte Welt"

Bonn (ots)

Katrin Saß, Hauptdarstellerin in "Good bye, Lenin!",
hat mit einem Klischee über den erfolgreichsten deutschen Film des
Jahres 2003 auf- geräumt. "Mit Ostalgie hat dieser Film nichts zu
tun, mit Nostalgie auch nicht", sagte Saß in der PHOENIX-Sendung
"Kulturgespräche auf dem Petersberg". Die ganzen DDR-Shows im
Fernsehen seien auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. "Das haben wir
so mit 'Lenin' nicht gemeint und nicht gewollt", ergänzte die
Schauspielerin. Sie selber habe nicht mit dem riesigen Erfolg
gerechnet: "Ich habe nicht geglaubt, dass ich das noch einmal erleben
werde. Ich war ja wirklich ziemlich weit unten. Und jetzt plötzlich
so ein Erfolg in drei Jahren, das ist fast nicht zu verkraften."
Kritik übte die mit mehreren Filmpreisen ausgezeichnete
Schauspielerin an einzelnen Journalisten, die versuchten, ihr durch
Interviews zu schaden. "Das ist ja auch nun langsam langweilig, immer
zu sagen, der ist so ein großer Erfolg und wir haben nun so viele
Preise. Die haben jetzt auch Angst, dass das nicht mehr ausreicht.
Jetzt muss wieder ein bisschen Skandal ran, und da wird dann im
Privatleben gebohrt." Ihr gehe es mit der deutschen Presse "langsam
so wie es Götz George auch geht, der einfach sagt: 'Wenn ich nicht
mehr drehe, dann haue ich ab und fahre in mein Haus in Italien.'
Jetzt verstehe ich ihn", sagte Saß.
Kritik am Filmstandort Deutschland übte die Schauspielerin Maria
Schrader in derselben PHOENIX-Sendung. Die mit dem Silbernen Bären
ausgezeichnete Hauptdarstellerin des Films "Aimée und Jaguar" sagte,
sie habe in diesem Jahr in Deutschland nicht ein einziges Filmangebot
gehabt. "Ich kucke mir andere Schauspielerinnen an in anderen Ländern
in meinem Alter und denke: Wow, was die alles spielen. Da fühlt man
sich manchmal wie in der Dritten Welt in Deutschland. Im Filmbereich
ist Deutschland Dritte Welt." Den Erfolg von "Good bye, Lenin!" habe
niemand vorhersehen können. "Es hätte genau so gut sein können, dass
dieser Film 50.000 Zuschauer im Kino macht und abschmiert." Es gebe
in Deutschland niemanden, bei dem man sagen könne "mit dem machst du
einen Film, und der wird auf jeden Fall ein Erfolg".
PHOENIX zeigt die Sendung "Kulturgespräche auf dem Petersberg" am
Samstag, 20. Dezember, 22.15 Uhr und Sonntag, 21. Dezember, 17 Uhr.
fotos unter: www.ard-foto.de
ots-Originaltext: Phoenix
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6511

Kontakt:

Ingo Firley
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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