Kinderschutzbund: Ohne Zusatzleistungen wird vielen Kindern soziale Teilhabe verwehrt
Frankfurt am Main/Bonn (ots)
Für die Präsidentin des Kindeschutzbundes, Sabine Andresen, ist die Erhöhung der Leistungen für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Kindergrundsicherung unverzichtbar. Im phoenix-Interview machte Andresen deutlich: "Wir brauchen eine Zusatzleistung, um Kinder und Jugendliche aus der Armut zu holen." Besonders betroffen seien Kinder und Jugendliche von Alleinerziehenden sowie kinderreiche Familien. "Wir haben sehr viele Kinder, die Eltern haben, die arbeiten und wo der Lohn, das Gehalt nicht ausreicht, um Kindern durchschnittliche Teilhabemöglichkeiten zu geben", so Andresen.
Ein zentrales Element der geplanten Kindergrundsicherung, so Andresen, sei die Fokussierung auf das kindliche Existenzminimum und dessen Neuberechnung. Armut beeinträchtige "die Kinder in all ihren Bildungs- und Entwicklungschancen". Investitionen in Schulen und Kindertagesstätten seien zwar ebenfalls wichtig, es könne aber "nicht nur darum gehen, in die Infrastruktur zu investieren". Die Präsidentin betonte, sie wolle damit den Ansichten von Bundesfinanzminister Christian Lindner "wirklich sehr deutlich widersprechen". Dieser hatte kürzlich bekräftigt, dass er in der Erhöhung von Zusatzleistungen keine verbesserten Lebenschancen für Kinder und Jugendlichen sehe.
Von der Regierung und den sie tragenden Parteien der Ampel-Koalition wünscht sich die Präsidentin des Kinderschutzbundes ein klares Statement, "dass es ihnen ernst ist, Kinder und Jugendliche - wir reden hier mindestens von 3 Millionen - aus der Armut zu holen." Das werde bislang nicht deutlich. Neben dem Familienministerium sei insbesondere auch das von SPD-Minister Hubertus Heil geführte Arbeits- und Sozialministerium gefordert.
Das Interview finden Sie hier: https://phoenix.de/s/xIY
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