Cohn-Bendit: Barroso verwechselt Flexibilität mit Opportunismus
Bonn (ots)
Heftig kritisiert hat der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament, Daniel Cohn-Bendit, die Wahl José Manuel Durão Barrosos zum neuen EU-Kommissionschef. "Das Procedere war unwürdig, der Rat hat nicht klar gemacht, warum er sich für Herrn Barroso entscheidet", sagte Cohn-Bendit in einem PHOENIX-Interview. Barroso habe keine politische Position, "er ist ein Chamäleon, es ist immer ein sowohl als auch", so der Grünen-Fraktionschef. Man wisse nicht, "wo er steht, und da, meinen wir, ist es gefährlich für Europa". Europa brauche einen Kommissionspräsidenten, der Positionen beziehe und Europa auch inhaltlich nach vorne bringe. Dem neuen Kommissionspräsidenten warf er vor, er verwechsele "notwendige Kompromissbereitschaft und Flexibilität mit Opportunismus". "Unsere Angst ist, dass Herr Barroso als Kind des Rates im Grunde genommen der verlängerte Arm des Rates in der Kommission sein wird. Und das wäre natürlich unheimlich gefährlich, da würde die institutionelle Balance nicht mehr stimmen", so Cohn-Bendit.
ots-Originaltext: Phoenix
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