Politikwissenschaftler sehen in Kerry den besseren Präsidenten Jedoch werden die Siegeschancen von George Bush höher eingeschätzt
Bonn (ots)
Berlin/ Bonn 2. November 2004- US-Senator John Kerry wäre nach Ansicht von Politikwissenschaftlern der bessere Präsident für die USA und die Welt. Der Kontrahent von Amtsinhaber George W. Bush sei "staatsmännischer und ausgewogener", sagte Prof. Andreas Falke, Direktor des Deutsch-Amerikanischen Instituts Nürnberg, am Montagabend im PHOENIX-Polittalk "Unter den Linden" in Berlin. Sein US-Kollege William M. Chandler von der University of California betonte, Kerry stehe für einen neuen Anfang in der Politik. Dieser sei in den USA und international dringend erforderlich.
Beide Politik-Wissenschaftler vertraten die Meinung, dass Amtsinhaber Georg W. Bush jedoch die besseren Chancen habe, für eine zweite Amtszeit gewählt zu werden.
Ein Wahlsieg von US-Präsident Georg W. Bush wird nach Überzeugung Chandlers keine wesentliche Verbesserung der Beziehungen zwischen USA und Deutschland geben. Bush werde seine Außen- und Sicherheitspolitik nicht än-dern, sagte der Politikwissenschaftler voraus. Es erscheine jedoch unwahr-scheinlich, ob Bush eine zweite kriegerischen Auseinandersetzung - etwa gegen Iran oder Syrien - wagen würde nach den schmerzlichen Verlusten in seiner bisheringen Amtszeit.
Prof. Andreas Falke von der Universität Erlangen/Nürnberg äußerte im PHOENIX-Talk die Überzeugung, im Fall eines Siegs des demokratischen Sena-tors Kerry würde es "einen anderen Stil" in der internationalen Politik und im deutsch-amerikanischen Verhältnis geben. Die Atmosphäre würde besser werden, jedoch würden "die Probleme nicht leichter", sagte Falke. Wenn Bush wie-der US-Präsident würde, dann würden die deutschen Erwartungen an die USA nicht so hoch sein. "Wenn Kerry gewählt wird, wird es ein anderes Amerika geben", sagte der Politik-Wissenschaftler. Letztlich werde es immer darauf an-kommen, "was beide Seiten daraus machen."
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