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Stein: Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede in deutsch-israelischen Beziehungen
Rau: „Neue Wache“ in Berlin der „eigentliche Ort der Erinnerung an Niederlage und Befreiung“

Bonn (ots)

Bonn / Berlin – Für den israelischen Botschafter in
Deutschland, Shimon Stein, überwiegen in den deutsch-israelischen
Beziehungen die Übereinstimmungen. In einer
PHOENIX-Diskussionssendung anlässlich 40 Jahre deutsch-israelischer
Diplomatie (Ausstrahlung Samstag, 14. Mai, 22.15 Uhr) sagte er: „Ich
sehe große Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Israel – mehr als
Unterschiede.“ Die 40 Jahre bilateralen Beziehungen könne man nicht
als selbstverständlich hinnehmen. „Sie sollen auch nicht so werden“,
sagte Stein. „Das sind einzigartige Beziehungen, bedingt durch den
zivilisatorischen Bruch, der einzigartig war.“ Heute müsse man
fragen, wie diese Beziehungen in 40 Jahren aussehen. „Ich meine, es
gibt einen Generationswechsel. Auch die Auseinandersetzung und
Aufarbeitung mit der Vergangenheit in Deutschland geht durch eine
neue Phase“, so der israelische Botschafter. Ebenfalls in der
PHOENIX-Sendung sagte Altbundespräsident Johannes Rau, im neuen
Holocaust-Mahnmal in Berlin sei „der Ort der Information das
Entscheidende.“ Er sei dankbar dafür, dass Yad Vashem Daten zur
Verfügung gestellt und geholfen habe, diesen Ort der Erinnerung zu
gestalten. Dass es dieses zentrale Mahnmal jetzt gebe und dass andere
folgen würden, sei eine große Chance, auch für die kommenden
Generationen „etwas mitzubekommen, von dem, was geschehen ist“, so
Rau. Auf die Frage, warum die Diskussion über das Mahnmal so lange
gedauert habe, erinnerte Rau etwa an die Wandlung in der Meinung
Helmut Kohls vom Gegner zum Befürworter und an die „bedeutende
Leistung von Lea Rosh, die ja mit einer Intensität für dieses Mahnmal
gestritten hat, die mir gelegentlich lästig wurde“, so der
Altbundespräsident. Dennoch wolle er ihr „die Freude an diesem Erfolg
nicht wegnehmen. Ich glaube nur, dass wir mehr brauchen als nur
Mahnmale, wir brauchen Begegnungen und wir brauchen mehr
Jugendaustausch als wir haben.“ Er sei der Meinung, „dass wir mit der
Neuen Wache (in Berlin) eine Gedenkstätte haben, die eine nationale
Gedenkstätte für alle ist, für Juden und Nicht-Juden.“ Für die
Deutschen sei die Neue Wache der „eigentliche Ort der Erinnerung an
Niederlage und Befreiung.“

Kontakt:

Ingo Firley
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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