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Schipanski: Weiter steigende Heilungschancen bei Krebs
Wiestler: Bundesweite Standards in der Krebsbehandlung nötig

Bonn (ots)

Die Heilungschancen bei Krebserkrankungen werden sich
nach Meinung der Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar 
Schipanski, weiter erhöhen. Gerade im Bereich der Krebserkrankungen 
bei Kindern sei in den vergangenen Jahren ein deutlicher Erfolg in 
der Bekämpfung zu verzeichnen, sagte sie in der PHOENIX-Sendung 
"WissenschaftsFORUM Petersberg" (Sendetermin: Samstag, 8. April. 
22.15 Uhr). Vor 30 Jahren seien noch drei von vier krebskranken 
Kinder gestorben. Heute könne man drei von vier erkrankten Kindern 
heilen. Trotz des medizinischen Fortschritts rechne sie jedoch nicht 
mit einer völligen Ablösung der Chemotherapie, sagte Schipanski.
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung forderte der Vorstandsvorsitzende 
des Deutschen Krebsforschungszentrums, Otmar Wiestler, eine Erhöhung 
der Zuschüsse für die Gesundheitspolitik. "Ich glaube, dass wir in 
der Gesundheitspolitik mit Einsparungen nicht mehr viel erzielen 
können," so Wiestler. Stattdessen müsse zukünftig mehr in Gesundheit 
investiert werden. Zehn Milliarden Euro würden jährlich für nicht 
verschriebene Medikamente ausgegeben, wobei Krebsbehandlungen zwei 
Milliarden Euro kosteten, sagte der Vorstandsvorsitzende des 
Deutschen Krebsforschungszentrums. Als wichtigste Hoffnungsträger für
Krebspatienten nannte Wiestler verbesserte Medikamente, die nur 
Krebszellen angreifen, statt allen Zellen bei der Chemotherapie. Auch
eine auf den Patienten individuell zugeschnittene 
Bestrahlungstherapie und größere Bemühungen, Krebs früher zu 
erkennen, seien wichtige Säulen. Wiestler räumte ein, dass in den USA
und Skandinavien die Heilungschancen größer seien als etwa in 
Deutschland. Einer der Gründe dafür sei, dass es keine bundesweiten 
Standards für Behandlungen gebe. In diesem Zusammenhang plädierte 
Wiestler für spezialisierte Krebs-Kliniken.

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