Allianz Deutschland AG startet erfolgreich
München (ots)
- Beitragseinnahmen stiegen 2006 um 3,1 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro - Neuordnung kommt planmäßig voran - Trend zu Assistance-Produkten
Die Allianz Deutschland AG (ADAG) hat ihr erstes Jahr als operative Holdinggesellschaft erfolgreich abgeschlossen. Die Beitragseinnahmen im Schaden-/Unfall-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft erhöhten sich um 3,1 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro; das operative Ergebnis betrug 2,0 Milliarden Euro. Während die Beitragseinnahmen der Allianz Sach leicht rückläufig waren, verzeichneten Allianz Leben und die private Krankenversicherung gestiegene Umsätze. Der Jahresüberschuss erreichte nach vorläufiger konsolidierter IFRS-Rechnung 1,7 Milliarden Euro. Das Eigenkapital lag bei 16 Milliarden Euro. Die Neuordnung des deutschen Versicherungsgeschäfts wurde 2006 konsequent fortgeführt. Ziel ist es, in Deutschland die unangefochtene Nummer eins zu bleiben und den Anspruch zu erfüllen, für die Kunden der vertrauenswürdigste Versicherer ihrer Wahl zu sein. "Um unsere Zukunftsfähigkeit am deutschen Markt zu sichern, müssen wir noch kundenorientierter und kostengünstiger arbeiten", betonte Gerhard Rupprecht, Vorstandsvorsitzender der ADAG. Ein wesentliches Kennzeichen neuer Allianz Produkte für den deutschen Markt werden Assistance-Leistungen sein. Rupprecht: "Wir wollen uns weiterentwickeln vom Gelderstatter zum Problemlöser für unsere Kunden."
Zum abgelaufenen Geschäftsjahr sagte Rupprecht: "Ich meine, es ist ein Zeichen der Stärke, dass die ADAG, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Vertreterinnen und Vertreter trotz der hohen Belastungen ein so gutes Ergebnis erwirtschaftet haben."
Mit Beitragseinnahmen von 25,6 Milliarden Euro erzielt die ADAG rund ein Viertel des Konzernumsatzes. Das operative Ergebnis lag bei rund 2,0 Milliarden Euro. Dazu trugen die Segmente Schaden/Unfall, Leben und Kranken 1,3 Milliarden, 0,5 Milliarden und 0,2 Milliarden Euro bei.
Zahlen für Sach und Kranken nach HGB, für Leben nach IFRS.
Schaden und Unfall: Schadenquote erneut gesunken
Die Beitragseinnahmen von Allianz Sach haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt und erreichten 9,5 Milliarden Euro. Bereinigt um den Effekt aus der Übertragung des Konzerngeschäfts in der Industrieversicherung auf die Allianz Global Corporate & Specialty entspricht das einem Rückgang um 0,5 Prozent. In der Autoversicherung stieg der Bestand an versicherten Fahrzeugen leicht an. Dagegen sank der Umsatz aufgrund einer konsequent ertragsorientierten Antragspolitik um 4,2 Prozent. Die Einnahmen aus der Unfall- und Haftpflichtversicherung konnten im abgelaufenen Jahr gesteigert werden. Dank der Verkaufserfolge der hauptberuflichen Vertreter ist auch das gewerbliche Breitengeschäft erfreulich gewachsen. Im Firmen-Sachgeschäft stiegen die Beitragseinnahmen um 2,3 Prozent. Trotz regionaler Elementarereignisse waren die Schadenaufwendungen insgesamt rückläufig. Die so genannte Combined Ratio ist nach wie vor auf sehr günstigem Niveau.
Leben: Marktanteile gewonnen
Stärkster Wachstumstreiber der Allianz Deutschland AG ist Allianz Leben. Hier konnten Marktanteile hinzugewonnen werden. Die Neubeiträge wuchsen um rund ein Viertel auf 4,5 Milliarden Euro. Im Privatkundengeschäft sorgte vor allem der Absatz von Rentenversicherungen mit Schwerpunkt Riester-Produkte für ein deutliches Plus von 39,3 Prozent. Auch die betriebliche Altervorsorge im Firmengeschäft entwickelte sich mit einer Steigerung um 9 Prozent positiv. Durch den starken Zufluss aus dem Neugeschäft erhöhten sich die Beitragseinnahmen um 6,4 Prozent auf 13,0 Milliarden Euro. Der Finanzanlagebestand wuchs kräftig auf 128,6 Milliarden Euro, die Aktienquote nach Marktwerten wurde von 17,7 auf 21,0 Prozent ausgebaut. Dank der hohen Finanzausstattung kann Allianz Leben einen deutlich über dem Markt liegenden Anteil in Aktien anlegen und die langfristigen Renditechancen für ihre Kunden nutzen.
Kranken: Versicherungsgeschäftliches Ergebnis deutlich verbessert
In der privaten Krankenversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 1,6 Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro. Im Neugeschäft erschwerte die Diskussion um die Gesundheitsreform erneut den Verkauf von Vollversicherungen. Die Nachfrage nach Zusatzversicherungen zog dagegen an. Insgesamt sank das Neugeschäft um 6,0 Prozent. Die Zahl der versicherten Personen legte leicht um 0,5 Prozent auf über 2,4 Millionen zu. Während der Bestand an vollversicherten Personen um 1,6 Prozent sank, stieg die Anzahl der Zusatzversicherten um 1,4 Prozent. Die günstige Schadensituation führte zu einer erneut verbesserten versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote: Sie lag nach 9,7 Prozent im Vorjahr bei hervorragenden 12,1 Prozent.
ABV: Planmäßig gestartet
Die Allianz Beratungs- und Vertriebsgesellschaft (ABV) erzielte aus der Vermittlung von Versicherungs-, Vorsorge-, Vermögens- und Bankprodukten Provisionserlöse von 2,1 Milliarden Euro. Die Einnahmen reichten wie geplant aus, um die Kosten der ABV, insbesondere die Vergütungen an ihre rund 11.000 hauptberuflichen Vertreter, die Nebenberufsvertreter und angestellten Verkäufer zu decken. Über die ABV konnten im vergangenen Jahr über 330.000 Kunden für die Dresdner Bank gewonnen werden.
Personal
Die ADAG und ihre Tochtergesellschaften beschäftigten zum Jahresende 2006 insgesamt 32.307 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind 3.353 Beschäftige weniger als Ende 2005. Bereinigt um konzerninterne Übergänge verringerte sich die Mitarbeiterzahl um 2.506. Seit Beginn der Umstrukturierung sind im Rahmen freiwilliger Vereinbarungen bis Ende Januar diesen Jahres 1.555 Vollzeitstellen eingespart worden.
Start für neues Betriebsmodell
Im Zuge der Neuordnung des deutschen Versicherungsgeschäfts führt die ADAG ein neues Betriebsmodell ein, das mehr Effizienz und Kundenorientierung ermöglicht. "In den Verhandlungen mit unseren Betriebsräten über den Interessenausgleich haben wir die Einzelheiten des Arbeitskonzepts ausführlich besprochen und festgelegt. Wir können jetzt mit der Umsetzung beginnen", sagte Rupprecht. Schwerpunkt ist zunächst das Dienstleistungsgebiet Nordost: Bis Mitte des Jahres werden in Berlin das neue Posteingangszentrum (PEZ) und in Leipzig der Pilotbetrieb für die telefonische Kundenbetreuung starten. Im PEZ wird künftig die Versicherungspost elektronisch erfasst und von dort direkt auf die Bildschirme der zuständigen Kundenbetreuer verteilt. In der Kundenbetreuung in Leipzig sollen 80 Prozent der Anliegen abschließend erledigt werden. Für die Kunden werden die Abläufe dadurch deutlich schneller.
Einmillionster Kunde für die Dresdner Bank erwartet
In der Produktentwicklung setzt die ADAG gezielt auf Assistance-Leistungen. Bereits seit einigen Jahren ist das Unternehmen mit entsprechenden Produkten erfolgreich, beispielsweise mit dem Haus- und Wohnungsschutzbrief. Rupprecht: "Mit der reinen Kostenerstattung im Schaden- oder Leistungsfall ist dem Kunden nur zum Teil gedient. Seine erste Sorge gilt der Beseitigung des Schadens, der bei einem Unfall, einem Brand oder Rohrbruch entsteht, und der Hilfe, die er bei Verletzungen, bei Krankheit oder im Rechtsstreit benötigt. Hier setzen wir an." Für die Zielgruppe 55+ wird die ADAG im laufenden Jahr zudem zwei spartenübergreifende Produkte auf den Markt bringen. Seit Februar werden im Rahmen der integrierten Finanzdienstleistung zunächst 100 Allianz Agenturen zu Bankagenturen ausgebaut: Vertreter und Bankberater können direkt vor Ort das beste Vorsorge- und Vermögenskonzept für ihre Kunden ausarbeiten. 2007 soll der einmillionste von einer Allianz Vertretung an die Dresdner Bank vermittelte Kunde begrüßt werden.
Ausblick
Im Geschäftsjahr 2007 will die Allianz Deutschland AG trotz der sehr anspruchsvollen Veränderungsprozesse weiter zulegen. Rupprecht: "In der Sachversicherung wollen wir wieder wachsen, auch wenn der Verband einen Umsatzrückgang für die Branche prognostiziert hat. Impulse erwarten wir aus dem Verkauf unserer neuen Produkte. Auch bei Allianz Leben soll der Zuwachs über der Marktprognose liegen. In der Krankenversicherung wollen wir mindestens die Steigerungsrate des Vorjahres erreichen."
München, 07.03.2007
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