ASB zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: Inklusion zügig umsetzen
Köln (ots)
Gesellschaftliche Teilhabe soll jedem Menschen möglich sein - egal ob er gesund, geistig oder körperlich beeinträchtigt oder seelisch krank ist. Dies besagt die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), die vor gut zwei Jahren Bundesgesetz wurde. Anlässlich des heutigen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung fordert der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) die Bundesregierung nachdrücklich zur Umsetzung des Gesetzes auf.
"Trotz einzelner gesetzlicher Verbesserungen in den vergangenen Jahren müssen Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in unserer Gesellschaft immer noch mit vielen Problemen im Alltag kämpfen", so Ursula Hommerding, Referentin für Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie beim ASB-Bundesverband. "Sie sind nach wie vor von einer Welt umgeben, die nicht auf ihre Bedürfnisse eingerichtet ist." Räumliche und technische Barrieren, Hindernisse in der Ausbildung, am Arbeitsmarkt, bei Wohnmöglichkeiten oder bei der Freizeitgestaltung sind allgegenwärtig. Damit wird den Betroffenen der Zugang zum Leben in der Gesellschaft erschwert oder gar ganz verhindert. So erhält beispielsweise die Mehrzahl behinderter Kinder noch immer keinen Unterricht an Regelschulen.
Laut UN-BRK sollen alle Menschen am Leben in der Gesellschaft teilnehmen und sie mitgestalten können - unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer oder sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter. Damit ist ein Anspruch auf Inklusion verbindlich festgeschrieben. Denn nicht der Mensch soll an das Leben in der Gemeinschaft angepasst werden, sondern die Gesellschaft muss so gestaltet sein, dass eine umfassende Teilhabe aller Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung jederzeit in allen Lebensbereichen möglich ist.
"Die Konvention bestätigt bestehende Grundrechte für alle Menschen, die heute jedoch noch immer nicht für alle gleichberechtigt Anwendung finden. Vor allem nicht für Menschen mit schweren oder mehrfachen Behinderungen", stellt Christian Reuter, ASB-Bundesgeschäftsführer, fest. Daher fordert der ASB, dass der von der Bundesregierung seit langem angekündigte Nationale Aktionsplan endlich in die Tat umgesetzt wird. Dieser kann als Appell an die gesamte Zivilgesellschaft einen wichtigen Beitrag leisten, das Bewusstsein für die Lebenssituation und die Belange von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung zu schärfen und den Prozess der Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe voran zu treiben. Für den ASB mit seinen über 300 Diensten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung stellt die UN-BRK eine wesentliche Grundlage seiner Arbeit dar. Der ASB wird sich mit seinem Engagement weiterhin für die umfassende Einbeziehung von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in die Gesellschaft einsetzen.
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