Internationale Konferenz des ASB zur Humanitären Hilfe in Brüssel
Mehr als 60 Experten diskutierten die neuen Herausforderungen an Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit
Köln (ots)
Die Humanitäre Hilfe als komplexe Herausforderung, in die Armutsbekämpfung, Friedensbildung und die Lösung internationaler Konflikte integriert werden muss, stand im Mittelpunkt der eintägigen internationalen Konferenz, die der Arbeiter-Samariter-Bund am 28.04. 2004 mit Unterstützung von Solidar und Voice (beides Zusammenschlüsse von Nichtregierungsorganisationen in Europa) in Brüssel veranstaltete. In seinem Eröffnungsstatement wies der ASB-Bundesvorsitzende Fritz Tepperwien auf die Notwendigkeit hin, dass "auch wenn die Humanitäre Hilfe grundsätzlich den Anspruch erhebt, politisch neutral zu sein, sie sich den neuen Entwicklungen nicht verschließen kann, sondern gemeinsam mit allen Beteiligten neue Wege finden muss."
Der Vormittag diente dem Austausch der Erfahrungen von Nichtregierungsorganisationen (NRO) in komplexen Krisensituationen. So ist es das Ziel der NRO, das Land nicht direkt nach der Beseitigung der unmittelbaren Folgen einer Katastrophe zu verlassen, sondern durch die Unterstützung von Wiederaufbauprojekten oder die Förderung lokaler Strukturen, etwa einheimischer Nichtregierungsorganisationen, oder die Rückführung von Flüchtlingen zu einer dauerhaften Lösung der Probleme beizutragen. Hier berichtete der ASB von seinen Erfahrungen aus zehn Jahren Balkanarbeit in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission.
Nachmittags wurde die Rolle der Humanitären Hilfe im Zusammenhang mit der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik diskutiert. Vertreter des Auswärtigen Amtes und von ECHO (EU-Büro für Humanitäre Hilfe) betonten die Unabhängigkeit der Humanitären Hilfe, während die Nichtregierungsorganisationen aufgrund der in der Europäischen Verfassung vorgegebenen Ziele befürchten, dass die Humanitäre Hilfe immer stärker für die politischen Ziele instrumentalisiert wird. Die wichtige Rolle der EU bei Übergangsprozessen wie der Normalisierung der Situation in Bosnien nach dem Krieg hob eine Vertreterin des Bosnischen Ministeriums für Menschenrechte und Flüchtlinge hervor.
An der ASB-Konferenz nahmen Vertreter wichtiger Nichtregierungsorganisationen auf europäischer Ebene, z.B. vom Internationalen Roten Kreuz, Caritas International und Care International, sowie der EU-Kommission, des EU-Parlaments und ECHO teil.
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